Im Jahr 2022 zählt man in der Schweiz 10,0 Spitalaufenthalte pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner in Zusammenhang mit einer substanzbedingten Störung (Haupt- oder Nebendiagnose). Der Trend ist in den letzten Jahren stabil. Die häufigsten Spitalaufenthalte sind im Zusammenhang mit Alkohol (6,3 pro 1000 Einwohner/innen) zu verzeichnen. Ein Abhängigkeitssyndrom ist bei allen Substanzen bei weitem die häufigste Diagnose. Im Total, wie auch für fast jede Substanz einzeln, werden deutlich weniger Spitaleintritte im Zusammenhang mit substanzbedingten Störungen bei Frauen als bei Männern erfasst – mit Ausnahme von Sedativa oder Hypnotika.
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Der Konsum von psychoaktiven Substanzen kann schädliche Auswirkungen haben. Der vorliegende Indikator, der die Spitalaufenthalte im Zusammenhang mit einer substanzbedingten Störung zählt, weist auf bestimmte Folgen hin. Berücksichtigt wird eine Reihe illegaler (beispielsweise Opioide und Cannabinoide) und legaler (beispielsweise Alkohol und Tabak) Substanzen. Der Indikator gibt auch Auskunft über die Form der Störung.
Kenntnisse über Art und Umfang der Behandlungen in Akutspitälern und psychiatrischen Kliniken bilden die Grundlage für die in der Strategie Sucht angestrebte Vernetzung von medizinisch-psychiatrisch ausgerichteten Leistungserbringern und jenen aus dem sozialmedizinischen und psychosozialen Bereich.
Dieser Indikator wurde mit den Daten der Medizinischen Statistik der Krankenhäuser berechnet und wird jährlich aktualisiert. Er gibt die Rate der Spitalaufenthalte aufgrund einer substanzbedingten Störung in somatischen oder psychiatrischen Kliniken pro 1000 Einwohner/innen wieder. Die Daten wurden nach der Altersstruktur der europäischen Standardbevölkerung 2010 (European Commission 2013) standardisiert.
Für das Total der Spitalaufenthalte wurden alle Fälle berücksichtigt, bei denen als Haupt- oder Nebendiagnose eine psychische oder Verhaltensstörung durch folgende psychotrope Substanzen (gemäss Einteilung der ICD-10-GM: F10-F19) festgestellt wurde:
Bundesamt für Gesundheit BAG
Tel. +41 58 462 95 05
media@bag.admin.ch
Tel. +41 58 463 60 45
obsan@bfs.admin.ch
https://www.obsan.ch/de/kontakt