Im Jahr 2021 gibt die Schweiz schätzungsweise 1,4 Mrd. Franken für Gesundheitsförderung und Prävention (GFP) aus. Zwischen 2010 und 2021 entsprechen diese Ausgaben einem Anteil von 1,2% bis 1,6% an den Gesamtkosten des Gesundheitswesens. Bund, Kantone und Gemeinden tragen 2021 knapp die Hälfte der Ausgaben, die Sozialversicherungen rund ein Sechstel (siehe Indikator «Ausgaben für GFP nach Finanzierungsregime»).
Mit Blick auf die Leistungen fliesst knapp die Hälfte der Ausgaben (46,8%) in die Aufklärung der Bevölkerung und Zielgruppen. Einen Anteil von 22,4% machen die Impfprogramme aus; dieser Anteil ist im Jahr 2021 aufgrund der Covid-19-Pandemie stark angestiegen. 13,0% der Gelder werden für Präventionsprojekte gegen Unfälle und Verletzungen eingesetzt, 7,7% für Präventionsprojekte gegen Suchtprobleme und 7,3% für die Psychische Gesundheit und Schulgesundheit. Für Bewegung und Ernährung werden 0,8% der Gelder ausgegeben und 1,9% für die übrige Prävention.
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Gesund älter werden ist ein wichtiges Ziel der bundesrätlichen Strategie Gesundheit2030. Menschen aller Altersgruppen sollen günstige Bedingungen antreffen, die ihnen ein gesundes Leben ermöglichen. Damit soll auch der ungünstigen Kostenentwicklung im Gesundheitssystem entgegengesteuert werden. Um diesen Zielen näher zu kommen, leisten Investitionen in Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention einen wichtigen Beitrag.
Der Indikator zeigt einerseits den Anteil der Ausgaben für GFP am Total der Gesundheitsausgaben in der Schweiz (in Prozent). Andererseits werden die GFP-Ausgaben nach Leistungskategorien gezeigt. Die Daten werden jährlich aktualisiert.
Der Indikator wird auf Basis der Statistik «Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens» des Bundesamtes für Statistik (BFS) berechnet. Die Statistik präsentiert eine Synthese aus sämtlichem verfügbaren Zahlenmaterial zur Schätzung der Geldströme rund um die Produktion, den Konsum und die Finanzierung von Gütern und Dienstleistungen des schweizerischen Gesundheitswesens während eines Jahres. In den Ausgaben sind sowohl Sach- als auch Personalkosten enthalten. Für diesen Indikator werden die Geldströme des Bereichs «Prävention» ausgewertet, die Subkategorie «Tests» wird jedoch nicht berücksichtigt.
Das Angebot an Gesundheitsförderungs- und Präventionsleistungen in der Schweiz ist breit und sehr vielfältig:
Seit 2023 orientiert sich die Statistik an der Methodik von Systems of Health Accounts (SHA; OECD, 2017). Die Daten wurden rückwirkend neu berechnet und weichen deshalb im Vergleich zu früheren Versionen dieses Indikators ab. Künftige weitere Angleichungen an die Methodik der SHA können nicht ausgeschlossen werden.
Die Finanzierung der Gesundheitsförderung und Prävention in der Schweiz erfolgt autonom in den 26 Kantonen. Es gibt keine einheitlich gehandhabte Definition darüber, was unter Gesundheitsförderung oder Prävention abzurechnen ist. Dies erschwert eine einheitliche Zuordnung der Daten zu den Leistungskategorien. Die GFP-Ausgaben können deshalb nur näherungsweise geschätzt werden.
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