Im Jahr 2019 gibt die Schweiz schätzungsweise 1,8 Mrd. Franken für Gesundheitsförderung und Prävention (GFP) aus. Zwischen 2010 und 2019 entsprechen diese Ausgaben einem Anteil zwischen 2,2% und 2,7% an den Gesamtkosten des Gesundheitswesens (siehe Indikator  «Ausgaben für GFP nach Leistungen»).

Die Hälfte der Ausgaben für GFP wird privat finanziert, sei es über private Haushalte oder über andere private Träger wie das Schweizerische Rote Kreuz oder die Gesundheitsligen. Bund, Kantone und Gemeinden tragen rund ein Drittel der Ausgaben, wobei die Unterschiede zwischen den Kantonen beträchtlich sind. Die Sozialversicherungen finanzieren knapp ein Fünftel der Ausgaben.

Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Gesund älter werden ist ein wichtiges Ziel der bundesrätlichen Strategie Gesundheit2030. Menschen aller Altersgruppen sollen günstige Bedingungen antreffen, die ihnen ein gesundes Leben ermöglichen. Damit soll auch der ungünstigen Kostenentwicklung im Gesundheitssystem entgegengesteuert werden. Um diesen Zielen näher zu kommen, leisten Investitionen in GFP einen wichtigen Beitrag. Dabei dient die Höhe der Ausgaben auf diesem Gebiet als Indikator, um die Wirkung der Massnahmen auf die Gesundheit der Bevölkerung abzuschätzen. Studien (Wieser et al., 2010; Bertram et al., 2018) zeigen, dass mit jedem investierten Franken in die GFP eine positive Rendite erzielt wird.

Definition

Dieser Indikator zeigt einerseits den Anteil der Ausgaben für GFP am Total der Gesundheitsausgaben in der Schweiz (in Prozent) aus der Perspektive der folgenden acht Finanzierungsregime: Bund, Kantone, Gemeinden, obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP), Invalidenversicherung (IV), Unfallversicherung (UV), private Haushalte und andere private Träger. Andererseits werden die GFP-Ausgaben der Kantone und Gemeinden als Anteil der Gesamtausgaben eines Kantons und seiner Gemeinden für das Gesundheitswesen gezeigt.

Der Indikator wird auf Basis der Statistik «Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens» des Bundesamtes für Statistik (BFS) berechnet. Dafür wurden die Geldströme des Bereichs «Prävention» ausgewertet. Die Statistik präsentiert eine Synthese aus sämtlichem verfügbaren Zahlenmaterial zur Schätzung der Geldströme rund um die Produktion, den Konsum und die Finanzierung von Gütern und Dienstleistungen des schweizerischen Gesundheitswesens während eines Jahres. In den Ausgaben sind sowohl Sach- als auch Personalkosten enthalten. Die Daten werden jährlich aktualisiert.

Das Angebot an gesundheitsfördernden und präventiven Leistungen ist in der Schweiz sehr vielfältig. Es umfasst unter anderem Massnahmen in den Bereichen Sucht, Vorsorge nichtübertragbarer Krankheiten, Schulgesundheit, Prävention von Unfällen und Verletzungen, Lebensmittelsicherheit, Organisation und Verwaltung staatlicher GFP-Aufgaben, Impfprogramme, Beratung und Testung übertragbarer Krankheiten oder das Monitoring von Krankheiten. Allerdings gibt es keine einheitlich gehandhabte Definition darüber, was unter Gesundheitsförderung oder Prävention abzurechnen ist. Zudem erfolgt die Finanzierung der Gesundheitsförderung und Prävention in der Schweiz in 26 autonomen Kantonen. All dies erschwert eine einheitliche Zuordnung der Daten. Mit diesem Indikator können deshalb die GFP-Ausgaben nur näherungsweise geschätzt werden.

Quelle

Referenzen

  • Bertram, M.Y. et al. (2018). Investing in non-communicable diseases: an estimation of the return on investment for prevention and treatment services. Lancet. 391(10134):2071-2078: Studie (englisch).
  • Wieser, S. et al. (2010). Synthesebericht – Ökonomische Evaluation von Präventionsmassnahmen in der Schweiz. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit. Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie (WIG), Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Winterthur (ZHAW) und Institut für Wirtschaftsforschung (IRENE), Universität Neuenburg: Bericht.

Weiterführende Informationen

  • Gmeinder, M. et al. (2017): How much do OECD countries spend on prevention?, OECD Health Working Papers, No. 101, DOI: 10.1787/f19e803c-en: Studie (englisch).

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Zuletzt aktualisiert

28.06.2023