Im Jahr 2019 gibt die Schweiz schätzungsweise 1,8 Mrd. Franken für Gesundheitsförderung und Prävention (GFP) aus. Zwischen 2010 und 2019 entsprechen diese Ausgaben einem Anteil zwischen 2,2% und 2,7% an den Gesamtkosten des Gesundheitswesens. Damit liegt die Schweiz in der unteren Hälfte der OECD-Staaten (OECD, 2019). Bund, Kantone und Gemeinden tragen rund ein Drittel der Ausgaben, die Sozialversicherungen knapp ein Fünftel (siehe Indikator «Ausgaben für GFP nach Finanzierungsregime»).
Mit Blick auf die Leistungen fliessen rund 15% der Ausgaben in die Organisation und Verwaltung staatlicher GFP-Aufgaben. 10,5% der Gelder werden für Präventionsprojekte gegen Sucht und NCD in den Kantonen und Gemeinden ausgegeben, 9,7% für die Schulgesundheit, 8,6% für die Lebensmittelsicherheit und 6,1% für die Prävention von Berufsunfällen und -krankheiten sowie Freizeitunfällen. Den grössten Anteil der GFP-Gesamtausgaben bildet die Kategorie «andere Prävention» mit rund 50%. Mehr als 200 zivile Organisationen der Gesundheit erbringen ausgesprochen vielfältige gesundheitsfördernde und präventive Leistungen. Das finanzielle Volumen dieser Leistungskategorie unterstreicht die starke Rolle der privaten Akteure in der Gesundheitsförderung und Prävention in der Schweiz.
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
Gesund älter werden ist ein wichtiges Ziel der bundesrätlichen Strategie Gesundheit2030. Menschen aller Altersgruppen sollen günstige Bedingungen antreffen, die ihnen ein gesundes Leben ermöglichen. Damit soll auch der ungünstigen Kostenentwicklung im Gesundheitssystem entgegengesteuert werden. Um diesen Zielen näher zu kommen, leisten Investitionen in Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention einen wichtigen Beitrag. Das Angebot in der Schweiz ist breit und sehr vielfältig:
Der Indikator zeigt einerseits den Anteil der Ausgaben für GFP am Total der Gesundheitsausgaben in der Schweiz (in Prozent). Andererseits werden die GFP-Ausgaben nach Leistungskategorien gezeigt.
Der Indikator wird auf Basis der Statistik «Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens» des Bundesamtes für Statistik (BFS) berechnet. Dafür werden die Geldströme des Bereichs «Prävention» ausgewertet. Die Statistik präsentiert eine Synthese aus sämtlichem verfügbaren Zahlenmaterial zur Schätzung der Geldströme rund um die Produktion, den Konsum und die Finanzierung von Gütern und Dienstleistungen des schweizerischen Gesundheitswesens während eines Jahres. In den Ausgaben sind sowohl Sach- als auch Personalkosten enthalten. Die Daten werden jährlich aktualisiert.
Titel der Leistungskategorien:
Die Finanzierung der Gesundheitsförderung und Prävention in der Schweiz erfolgt in 26 autonomen Kantonen. Es gibt keine einheitlich gehandhabte Definition darüber, was unter Gesundheitsförderung oder Prävention abzurechnen ist. Dies erschwert eine einheitliche Zuordnung der Daten. Mit diesem Indikator können die GFP-Ausgaben deshalb nur näherungsweise geschätzt werden.
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