Um den Gesundheitszustand des Pflege- und Betreuungspersonals zu charakterisieren, werden der selbst wahrgenommene Gesundheitszustand und die Häufigkeit von chronischen und lang andauernden Gesundheitsproblemen dargestellt. Der selbst wahrgenommene Gesundheitszustand entspricht der subjektiven Einschätzung der eigenen physischen und psychischen Gesundheit. Er korreliert mit wichtigen Indikatoren wie Morbidität, Mortalität und Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und gilt daher als guter Anhaltspunkt für den allgemeinen Gesundheitszustand. Lang andauernde Gesundheitsprobleme können das Wohlbefinden der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Sie können auch zu Einschränkungen und damit zu Schwierigkeiten bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben führen.
Die Arbeit ist ein zentraler Aspekt des Lebens und damit eine wichtige Determinante der Gesundheit. Im Gesundheitssektor können verschiedene Berufsrisiken den Gesundheitszustand des Pflege- und Betreuungspersonals beeinträchtigen (WHO, 2024). Einerseits handelt es sich um physische Risiken, die mit Unsicherheiten im Umgang mit Patientinnen und Patienten zusammenhängen. Andererseits sind dies psychosoziale Risiken, die mit Zeitdruck, anhaltendem Stress oder mangelnder Unterstützung verbunden sind.
Der Indikator umfasst Pflege- und Betreuungspersonen, die in Institutionen des Gesundheitswesens (Spitäler und Kliniken, Alters- und Pflegeheime und Spitex) tätig sind. Ergänzt werden die Ergebnisse durch Angaben zum Gesundheitszustand und zu andauernden Gesundheitsproblemen aller in den Gesundheitsinstitutionen tätigen Personen.
Der Indikator informiert ausschliesslich über die Situation des derzeitigen Personals. Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in ihrem angestammten Beruf arbeiten können, werden nicht berücksichtigt. Entsprechend ist der Indikator mit einem möglichen Selektionseffekt behaftet.
Dieser Indikator basiert auf der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE). Ausgewertet werden die Antworten auf folgende Fragen:
Die Aufgliederung nach Berufsgruppe erfolgt gemäss der Schweizer Berufsnomenklatur CH-ISCO-19.
Pflegefachpersonal:
- 22 211: Pflegedienstleiter
- 22 212: Pflegefachkräfte
- 22 213: Pflegefachkräfte mit Spezialisierung
Pflege- und Betreuungspersonal Sek. II:
- 32 210: Fachkräfte Gesundheit und Pflege (mittlere Stufe)
- 53 222: Haus- und Familienbetreuer
Pflegehelfer und -helferinnen:
- 53 210: Pflegehelfer in Institutionen
- 53 221: Haus- und Familienpfleger
Diese Kategorisierung weicht von der Praxis der OECD in ihren Arbeiten zum Pflege- und Betreuungspersonal ab. Während die OECD den Code 53 222 der Kategorie «Pflegehelfer und -helferinnen» zuweist, wird er hier zusammen mit den Fachkräften Gesundheit und Pflege (mittlere Stufe) dem «Pflege- und Betreuungspersonal Sek. II» zugeordnet. Grund dafür ist, dass unter diesem Code hauptsächlich Fachpersonen Betreuung mit einer Ausbildung auf Sekundarstufe II erfasst werden.
Die Aufgliederung nach Tätigkeitsbereich erfolgt gemäss der Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (NOGA).
Spitäler und Kliniken:
- 861 001: Allgemeine Krankenhäuser
- 861 002: Spezialkliniken
Alters- und Pflegeheime:
- 871 000: Pflegeheime
- 873 001: Altersheime
Spitex:
- 869 003: Aktivitäten der Krankenschwestern, Hauspflege