Die Häufigkeit von Absenzen am Arbeitsplatz aus gesundheitlichen Gründen ist ein Indikator für das Belastungsniveau der beruflichen Tätigkeit. Im Pflege- und Betreuungsbereich bergen mehrere Aspekte der Arbeitsbedingungen das Risiko eines erhöhten Belastungsniveaus. Dies gilt vor allem für die körperliche Belastung und für die Belastung durch Stress.

Der Indikator zeigt die Anzahl der Tage pro Jahr, an denen das Pflege- und Betreuungspersonal krankheits- oder unfallbedingt der Arbeit ferngeblieben ist. Zusätzlich wird die Absenzenquote ausgewiesen. Diese entspricht der jährlichen Dauer der Absenzen in Prozent der vertraglich festgelegten jährlichen Arbeitszeit.

Der Indikator umfasst Pflege- und Betreuungspersonen, die in Institutionen des Gesundheitswesens (Spitäler und Kliniken, Alters- und Pflegeheime und Spitex) tätig sind. Ergänzt werden die Ergebnisse durch Angaben zu den Absenzen aller in den Gesundheitsinstitutionen tätigen Personen.

Der Indikator informiert ausschliesslich über die Situation des derzeitigen Personals. Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in ihrem angestammten Beruf arbeiten können, werden nicht berücksichtigt. Entsprechend ist der Indikator mit einem möglichen Selektionseffekt behaftet.

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Definition

Dieser Indikator zeigt die Absenzen aus gesundheitlichen Gründen (Krankheit und Unfall) des Pflege- und Betreuungspersonals. Absenzen aus anderen Gründen werden nicht miteinbezogen. Die Absenzen entsprechen dem Zeitraum, während dem eine Person normalerweise am Arbeitsplatz hätte sein müssen, es jedoch nicht war. Die Absenzenquote gibt die jährliche Dauer der Absenzen in Prozent der vertraglich festgelegten jährlichen Arbeitszeit an.

Der Indikator zeigt ausschliesslich die Absenzen von Vollzeitbeschäftigten (100%). Die jährliche Stichprobe des vollzeitbeschäftigten Pflege- und Betreuungspersonals beträgt etwa 1000 Personen. Teilzeitbeschäftigte, Auszubildende und Beschäftigte, die Inhaber ihres Unternehmens sind, werden nicht berücksichtigt. 

Der Indikator basiert auf der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL). Die AVOL ist eine Synthesestatistik, d.h. sie stützt sich auf verschiedene statistische Quellen, hauptsächlich die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE) und das Zentrale Migrationsinformationssystem (ZEMIS).

Die Aufgliederung nach Berufsgruppe erfolgt gemäss der Schweizer Berufsnomenklatur CH-ISCO-19.

Pflegefachpersonal:
- 22 211: Pflegedienstleiter
- 22 212: Pflegefachkräfte
- 22 213: Pflegefachkräfte mit Spezialisierung

Pflege- und Betreuungspersonal Sek. II:
- 32 210: Fachkräfte Gesundheit und Pflege (mittlere Stufe)
- 53 222: Haus- und Familienbetreuer

Pflegehelfer und -helferinnen:
- 53 210: Pflegehelfer in Institutionen
- 53 221: Haus- und Familienpfleger

Diese Kategorisierung weicht von der Praxis der OECD in ihren Arbeiten zum Pflege- und Betreuungspersonal ab. Während die OECD den Code 53 222 der Kategorie «Pflegehelfer und -helferinnen» zuweist, wird er hier zusammen mit den Fachkräften Gesundheit und Pflege (mittlere Stufe) dem «Pflege- und Betreuungspersonal Sek. II» zugeordnet. Grund dafür ist, dass unter diesem Code hauptsächlich Fachpersonen Betreuung mit einer Ausbildung auf Sekundarstufe II erfasst werden.

Die Aufgliederung nach Tätigkeitsbereich erfolgt gemäss der Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (NOGA).

Spitäler und Kliniken:
- 861 001: Allgemeine Krankenhäuser
- 861 002: Spezialkliniken

Alters- und Pflegeheime:
- 871 000: Pflegeheime
- 873 001: Altersheime

Spitex:
- 869 003: Aktivitäten der Krankenschwestern, Hauspflege

Quelle

Zuletzt aktualisiert

01.07.2024