Die Lebenserwartung in guter Gesundheit ab 65 Jahren hat in der Schweiz im Zeitraum von 1992–2022 kontinuierlich zugenommen. Bei den Männern ist sie von 11,1 auf 14,4 Jahre, bei den Frauen von 11,9 auf 14,9 Jahre gestiegen.

Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Dieser Indikator gibt die Lebenszeit wieder, die ein Mensch voraussichtlich in guter Gesundheit leben kann. Je weniger Einschränkungen ein Mensch im Alter hat, desto länger kann er selbständig für sich sorgen und ist nicht oder weniger auf Hilfsangebote und Institutionen angewiesen. Unterschiede in der Lebenserwartung in guter Gesundheit geben einen ersten Hinweis für ungleiche Lebensbedingungen (Lebensstil, soziale Lage, psychische Einflussfaktoren).

Der Indikator gibt wichtige bevölkerungsbezogene Hinweise zu Alterungsprozess und -bedingungen und dürfte mit der zunehmenden Alterung der Gesellschaft für die Planung der Gesundheitsversorgung in der Zukunft sehr wichtig sein.

Definition

Dieser Indikator wurde auf Basis der Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB, n2022  ≈ 22 000) und der Schweizerischen Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung (BEVNAT) berechnet. Er wird alle fünf Jahre aktualisiert.

Der Indikator zeigt die Lebenserwartung in guter Gesundheit ab 65 Jahren. Zur Berechnung wird die Methode von Sullivan (1971) verwendet. Diese berücksichtigt folgende Informationen für Personen ab 65 Jahren:

  • Anzahl Todesfälle im entsprechenden Jahr (BEVNAT)
  • Ständige Wohnbevölkerung im entsprechenden Jahr (BEVNAT)
  • Prävalenz der Personen mit guter bis sehr guter Gesundheit im entsprechenden Jahr, was mit folgender Frage der SGB erhoben wurde: «Wie ist Ihr Gesundheitszustand im Allgemeinen? Ist er sehr gut / gut / mittelmässig / schlecht / sehr schlecht?» Berücksichtigt wurden die beiden Antwortkategorien «gut» und «sehr gut».

Datenbruch im Jahr 2012: Im Jahr 2012 wurde der SGB-Fragebogen überarbeitet und die Antwortkategorien unterscheiden sich zu denjenigen bis 2007 und ab 2017. Die Daten von 2012 können nicht mit den anderen Erhebungsjahren verglichen werden. Zudem wurde die Fragestellung bis im Jahr 2012 mehrmals angepasst, was die Vergleichbarkeit der einzelnen Erhebungsjahre bis zu diesem Zeitpunkt zusätzlich einschränkt.

Quellen

Referenz

  • Sullivan, D. F. (1971). A single index of mortality and morbiditiy. HSMHA Health Reports, 86 (4): 347-354: Publikation (englisch).

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Zuletzt aktualisiert

23.10.2024