2017 wiesen 6,0% der 6-12-Jährigen in der Schweiz einen erhöhten Bauchumfang und somit ein vergrössertes Risiko für metabolische Erkrankungen auf. Dieser Anteil hatte seit 2007 abgenommen. Die etwas uneinheitlichen Werte können mit der unterschiedlichen Erhebungsteilnahme zusammenhängen (siehe Definitionen). 2017 gab es keinen Geschlechter- und auch keinen Altersunterschied zwischen normalem und erhöhtem Gesundheitsrisiko aufgrund des Bauchumfangs.
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Viele Krankheiten stehen mit Adipositas in Zusammenhang. Wer bereits in jungen Jahren adipös ist, hat ein erhöhtes Risiko, auch im Erwachsenenalter übergewichtig oder adipös zu sein und an entsprechenden Folgeerkrankungen zu leiden. Neben dem Body Mass Index (BMI) hat sich in den vergangenen Jahren auch der Bauchumfang als wichtiger Parameter etabliert, mit dem das Risiko für Folgeerkrankungen beurteilt werden kann. Die WHO zeigte 2008 in einem Bericht einen starken Zusammenhang des Bauchumfangs mit Diabetes, kardiovaskulären Krankheiten und einer allgemein erhöhten Mortalität.
Die Messung des Bauchumfangs bei 6- bis 12-Jährigen erlaubt es, frühzeitig Risikogruppen zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko für bestimmte NCDs haben. So können Präventionsmassnahmen bereits zu einem frühen Zeitpunkt in der Entwicklung geplant und umgesetzt werden. Ein weiterer Indikator «Übergewicht und Adipositas (Alter: 6-12)» zeigt den BMI.
Der Bauchumfang (auch als Taillenumfang bezeichnet) wurde mit einem Messband in der Mitte zwischen untersten Rippen und Beckenkamm zweimal gemessen und der Mittelwert aus diesen Messungen berechnet. Die Daten stammen aus mehrfach geschichteten Querschnittsstudien der ETH Zürich, die 2007, 2012 und 2017 in der Schweiz durchgeführt wurden. Die Einteilung nach Risikogruppe wurde in Abstimmung mit den Analysen der ETH Zürich mit dem 90. Perzentil und damit gemäss den Empfehlungen der International Diabetes Federation vorgenommen. Diese hat versucht, Grenzwerte für die verschiedenen Aspekte des metabolischen Syndroms bei Kindern festzulegen. Beim Bauchumfang hielt sie fest, dass es keinen universalen Grenzwert gibt, das 90. Perzentil aber häufig gebraucht wird, da Kinder oberhalb dieser Grenze häufig Risikofaktoren für kardiovaskuläre Krankheiten zeigen.
Die etwas uneinheitlichen Werte können mit der unterschiedlichen Erhebungsteilnahme zusammenhängen. Insofern müssen die Daten relativiert werden, als dass die teilnehmenden Schulen repräsentativ für die verschiedenen Regionen Schweiz ausgewählt wurden, die Teilnahme der Kinder aber freiwillig war. An der Erhebung 2007 nahmen 75% der angefragten Kinder und Jugendlichen teil, 2012 95% und 2017 55%.
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