Der Anteil der Bevölkerung in der Schweiz, deren regelmässiger Alkoholkonsum ein mittleres bis hohes Gesundheitsrisiko darstellt, ist zwischen 2002 und 2017 von 6,1% auf 4,7% gesunken. Grund dafür ist der Rückgang des chronisch risikoreichen Konsums bei Männern, während er bei Frauen nahezu konstant geblieben ist.
Deutliche Unterschiede sowie Veränderungen über den ganzen Zeitraum sind in den drei Sprachregionen und in den Altersgruppen zu erkennen. Der Anteil an Personen mit chronisch risikoreichem Alkoholkonsum in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz ist höher als in den deutsch- und rätoromanischsprachigen Regionen. Die italienischsprachige Schweiz hat jedoch einen Rückgang von 11,5% (2002) auf 7,4% (2017) zu verzeichnen. Im Jahr 2002 stieg der chronisch risikoreiche Konsum in der ganzen Schweiz bis zum Pensionsalter stetig an und nahm danach wieder ab. Im Jahr 2017 zeigt dieses Verhalten ein Minimum bei den 35- bis 44-Jährigen. Danach steigt der Anteil Personen mit einem chronisch risikoreichen Alkoholkonsum bis ins hohe Alter an.
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
Der chronisch risikoreiche Alkoholkonsum ist gesundheitsschädlich. Er ist mitverantwortlich für verschiedene Erkrankungen, zum Beispiel koronare Herzkrankheiten, bestimmte Krebsarten, Hirnblutungen, schwere Depressionen und Epilepsien. Daneben kann Alkoholkonsum auch Ursache für Verkehrsunfälle, Selbstmord oder Gewalttaten sein. Insgesamt wird das Mortalitätsrisiko signifikant erhöht. Ausserdem haben Alkoholprobleme nicht nur Auswirkungen auf die direkt Betroffenen, sondern auch auf deren soziales Umfeld.
Der Indikator weist auf die Bedeutung des chronisch risikoreichen Alkoholkonsums in der Bevölkerung der Schweiz hin und zeigt auf, welche Gruppen besonders gefährdet sind. Er gibt Hintergrundinformationen für die Entwicklung und Durchführung von Präventionsprogrammen.
Dieser Indikator wird auf Basis der Daten zum durchschnittlichen Alkoholkonsum in Gramm pro Tag aus der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB) berechnet.
Er gibt den Anteil der 15-jährigen und älteren, in einem Privathaushalt lebenden Bevölkerung an, die einen durchschnittlichen täglichen Alkoholkonsum angibt, der ein mittleres (Frauen: 20 g bis 40 g reiner Alkohol, d.h. 2 bis 4 Standardgläser, Männer: 40 g bis 60 g, d.h. 4 bis 6 Standardgläser*) oder ein hohes Gesundheitsrisiko (Frauen: > 40 g, d.h. über 4 Standardgläser, Männer > 60 g, d.h. über 6 Standardgläser) darstellt.
*1 Standardglas = 1 Glas Wein/Bier/Schnaps = 10 bis 12 g reiner Alkohol.
Orientierungshilfe zum Alkoholkonsum – 2018 (Juni 2018). Eidgenössische Kommission für Alkoholfragen (EKAL), Bern: Faktenblatt.
Bundesamt für Gesundheit BAG
Tel. +41 58 462 95 05
media@bag.admin.ch
Tel. +41 58 463 60 45
obsan@bfs.admin.ch
https://www.obsan.ch/de/kontakt