In der Schweiz haben sich die Eintritte in Behandlung bei Problemen mit dem Konsum von Alkohol, Cannabis, Kokain und Opioiden (u.a. Heroin und Morphin) zwischen 2013 und 2022 unterschiedlich entwickelt. Die Behandlungseintritte aufgrund von Alkohol haben bis 2018 abgenommen, steigen seither aber wieder an (Index 2013–2022: –3,7%). Für Kokain wird insbesondere ab 2015 eine deutliche Zunahme beobachtet (Index 2013-2022: +116,9%). Für cannabisbezogene Probleme wiesen die Behandlungseintritte einen schwankenden Verlauf auf mit einem deutlichen Rückgang im Jahr 2022 (Index 2013-2022: –7,9%). Bei Opioidproblemen zeigten sie eine abnehmende Tendenz nach einer leichten Zunahme zwischen 2013 und 2014 (Index 2013-2022: –31,7%). 

Im Jahr 2022 haben knapp 40 000 Personen wegen einer Suchtproblematik eine Behandlung in einer ambulanten (25 500 resp. 64%) oder stationären (14 100 resp. 36%) Suchthilfeeinrichtung aufgenommen. Die Hälfte davon (51% der Klientel) sind hauptsächlich aufgrund einer Alkoholproblematik in Behandlung. Weitere bedeutende Hauptproblematiken sind Kokain (11%), Opioide (10%) und Cannabis (10%; act-info Institutionenbefragung; Zahlen nicht dargestellt).

Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Der Indikator gibt einen Überblick über Personen, die wegen ihres problematischen Konsums von Alkohol, Cannabis, Kokain oder Opioiden professionelle Hilfe aufsuchen. Die Daten werden bei Behandlungsantritt erfasst. Die Prävalenz suchtbetroffener Menschen statistisch zu schätzen, ist herausfordernd. Deshalb stellt die Entwicklung der Behandlungseintritte eine wichtige, zusätzliche Informationsquelle dar. Die Daten werden im Rahmen des act-info Monitoringsystems erhoben. Damit lassen sich die Tendenzen in der Verbreitung des problematischen Substanzkonsums abschätzen. Die Entwicklung über Art und Umfang der Behandlungen weist indirekt auf die Konsumtrends der betreffenden Substanzen Alkohol, Cannabis, Kokain und Opioide hin.

Definition

Der Indikator zeigt die Entwicklung der problembezogenen Behandlungseintritte im Bereich der Suchthilfe, aufgeteilt in die Hauptproblemsubstanzen Alkohol, Opioide, Kokain und Cannabis. Personen, die Hilfe suchen, aber keinen Behandlungsplatz erhalten, sind nicht Teil dieses Indikators. Die Daten werden jährlich aktualisiert.

Der Indikator wird im Rahmen des Monitoring-Netzwerks act-info erhoben. act-info (The information network on addiction care and therapy in Switzerland) fasst die fünf im Bereich der Suchtberatung und -therapie geführten Statistiken in der Schweiz zusammen:

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Quelle

Weiterführende Informationen

  • act-info Jahresberichte 2004-2022. Suchtberatung und Suchtbehandlung in der Schweiz. Ergebnisse des Monitoringsystems. Bundesamt für Gesundheit, Bern: Jahresberichte.

Medienauskünfte

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Zuletzt aktualisiert

31.01.2024