Im Jahr 2022 sind 6,5% der Schweizer Bevölkerung mindestens eine Stunde pro Tag und 15,8% mindestens eine Stunde pro Woche dem Passivrauch ausgesetzt. Rauchende Personen (14,2% mind. 1h/Tag, 27,8% mind. 1h/Woche) sind dabei dem Passivrauch häufiger ausgesetzt als nichtrauchende (4,1% mind. 1h/Tag, 12,0% mind. 1h/Woche), und jüngere Personen häufiger als ältere.

Die Anteile von 2022 sind gegenüber 2017 gesunken (9,2% mind. 1h/Tag, 20,8% mind. 1h/Woche). Besonders stark war die Abnahme zwischen 2007 und 2012. In diesem Zeitraum trat das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen in Kraft (2010). Personen mit einem Bildungsabschluss auf Tertiärstufe sind dem Passivrauch weniger stark ausgesetzt als Personen mit einem niedrigeren Bildungsabschluss.

Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Tabakrauch ist selbst in geringen Mengen gesundheitsschädigend, da es kein risikofreies Expositionsniveau gibt. Auch Passivrauchende, also Personen, die dem Tabakrauch in ihrer Umgebung ausgesetzt sind, gehen Gesundheitsrisiken ein.

Bei Erwachsenen verursacht Passivrauchen Schlaganfälle, Lungenkrebs und koronare Herzerkrankungen. Exponierte Kinder haben ein erhöhtes Risiko für plötzlichen Kindstod, akute Atemwegsinfektionen, Mittelohrerkrankungen, schweres Asthma, Atemwegssymptome und verlangsamtes Lungenwachstum (U.S. Department of Health and Human Services, 2006).

Definition

Dieser Indikator wurde auf Basis der Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB, n2022  ≈ 22 000) berechnet und wird alle fünf Jahre aktualisiert.

Er zeigt den Anteil der Bevölkerung ab 15 Jahren, die mindestens eine Stunde pro Tag oder mindestens eine Stunde pro Woche dem Passivrauch ausgesetzt sind. Zudem zeigt er die Verteilung nach Dauer der Exposition. 

Der Indikator beruht auf der Frage «Wie lange sind Sie täglich dem Tabakrauch von anderen Leuten ausgesetzt?». Angaben in Stunden und Minuten waren gültig. 

Datenbruch bei der Auswahl «mindestens 1 Stunde pro Tag» zwischen 2002 und 2007: Bei der Erhebung von 2002 wurde das Passivrauchen in ganzen Stunden pro Tag, ab 2007 sowohl in Stunden als auch Minuten pro Tag erfragt. Die Resultate von 2002 sind somit nicht direkt mit jenen der nachfolgenden Jahre vergleichbar.

Um die Expositionsdauer pro Woche zu erhalten, wird die tägliche Expositionsdauer mit 7 multipliziert. 0 Stunden pro Tag entsprechen somit 0 Stunden pro Woche, 1 Stunde pro Tag entspricht 7 Stunden pro Woche. Da die Dauer des Passivrauchens im Jahr 2002 nur in ganzen Stunden erfasst wurde, macht eine Einteilung in die Kategorie «mindestens 1 Stunde pro Woche» für dieses Jahr keinen Sinn. Aus diesem Grund werden in dieser Kategorie keine Daten für das Jahr 2002 gezeigt. 

Eine Erklärung der soziodemographischen Variablen findet sich unter: Definition der Merkmale

Standardisierung: Durch Verschieben des Schalters über der Grafik werden die nach Alter und Geschlecht standardisierten Anteile angezeigt. Mit der Standardisierung werden alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede bei Vergleichen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen (z.B. zwischen Kantonen oder Bildungsniveaus) und im Zeitverlauf ausgeglichen. Mehr Infos unter: Standardisierung – Erklärung und Berechnung

Quelle

Referenzen

  • Fedlex – die Publikationsplattform des Bundesrechts: Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen
  • U.S. Department of Health and Human Services (2006). The Health Consequences of Involuntary Exposure to Tobacco Smoke: A Report of the Surgeon General – Executive Summary. U.S. Department of Health and Human Services, Centers for Disease Control and Prevention, Coordinating Center for Health Promotion, National Center for Chronic Disease Prevention and Health Promotion, Office on Smoking and Health: Bericht (englisch).

Weiterführende Informationen

  • Basisinformationen zum Passivrauchen (2012). Bundesamt für Gesundheit (BAG), Bern: Dokument.
  • Bundesamt für Gesundheit (BAG): Tabakmonitoring, 2001-2010
  • Kuendig, H. et al. (2016). Le tabagisme passif en Suisse en 2015. Analyse des données du Monitorage suisse des addictions. Addiction Suisse, Lausanne: Studie (französisch).
  • Schweizerische Gesundheitsbefragung 2017. Tabakkonsum in der Schweiz (2020). Bundesamt für Statistik (BFS), Neuchâtel: BFS Aktuell.
  • Sucht Schweiz: Suchtmonitoring Schweiz (2011-2016)

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Zuletzt aktualisiert

26.08.2024