Im Jahr 2023 konsumieren 2,9% der Bevölkerung in der Schweiz mindestens monatlich Tabakprodukte zum Erhitzen. Dieser Anteil hat sich innerhalb eines Jahres kaum verändert (2022: 2,8%). Rund drei Viertel der Nutzenden konsumieren 2023 täglich (2,2% der Bevölkerung), ein kleinerer Teil (0,6%) gelegentlich.

Tabakprodukte zum Erhitzen werden hauptsächlich von Personen konsumiert, die auch herkömmliche Zigaretten rauchen. So zeigen im Jahr 2023 7,4% der Personen, die herkömmliche Zigaretten rauchen, einen dualen Konsum. Von den Ex-Rauchenden sind es 5,9%, die Tabakprodukte zum Erhitzen konsumieren und von jenen, die nie herkömmliche Zigaretten geraucht haben, sind es 0,7%. 

Umgekehrt raucht ein Grossteil (47%) der Personen, die erhitzte Tabakprodukte konsumieren, ebenfalls herkömmliche Zigaretten (Zahl nicht dargestellt).

Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Zugeordnete Themen

Der Markt für Produkte wie Tabakprodukte zum Erhitzen (auch Heated tobacco products bzw. HTP genannt) und E-Zigaretten (vgl. Indikator «Konsum von E-Zigaretten») ist in den letzten Jahren stark gewachsen und es steht eine grosse Anzahl an Produkten zur Verfügung.

Tabakprodukte zum Erhitzen können aufgrund ihres Nikotingehalts abhängig machen. Bei diesen Tabakprodukten sind die Temperaturen, um den Tabak zu erhitzen, niedriger als in herkömmlichen Zigaretten. Dies führt zu einer unvollständigen Verbrennung des Tabaks, dennoch enthalten die Emissionen toxische Verbindungen (Auer et al., 2017), die denen des Zigarettenrauchs ähneln, von denen viele Krebs verursachen können. Das Ausmass der gesundheitlichen Auswirkungen von erhitzten Tabakprodukten ist noch nicht gänzlich untersucht, da mögliche Folgeerkrankungen wie z.B. Krebs, Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen erst Jahre später auftreten (WHO, 2023).

Tabakprodukte zum Erhitzen sind attraktiv und können somit den Einstieg in die Nikotinabhängigkeit begünstigen. Die Frage nach den tabak- oder nikotinhaltigen Produkten ist deshalb aus gesundheitspolitischer Sicht wichtig. 

Der Indikator steht im Zusammenhang mit der Gesundheitsförderung, Prävention und Früherkennung. Er soll Veränderungen im Konsum von Tabak- und Nikotinerzeugnissen aufzeigen, damit gegebenenfalls rechtzeitig präventive Massnahmen in die Wege geleitet werden können.

Definition

Der Indikator zeigt den Anteil der Bevölkerung, der täglich, wöchentlich oder monatlich Tabakprodukte zum Erhitzen konsumiert sowie die Verteilung des Konsums nach Häufigkeit.

Die Daten stammen aus der Online-Erhebung «Gesundheit und Lifestyle» des Bundesamtes für Gesundheit (n2023 ≈ 6000, n2022 ≈ 5400).

Die Frage lautete 2023: «Konsumieren Sie folgende Produkte?» Neben anderen Tabak- und Nikotinprodukten wurden Tabakprodukte zum Erhitzen wie IQOS, Glo oder Ploom aufgeführt mit folgenden Antwortmöglichkeiten: «Nein / Ja, weniger als einmal im Monat / Ja, mindestens einmal monatlich / Ja, mindestens einmal wöchentlich / Ja, täglich».

Quelle

Referenzen

  • Auer, R. et al. (2017). Heat-Not-Burn Tobacco Cigarettes: Smoke by Any Other Name. JAMA International Medicine, 177(7):1050-1052: Studie (englisch).
  • Konsum von E-Zigaretten, Tabakprodukten zum Erhitzen, zum Schnupfen und zum oralen Gebrauch im Jahr 2022 (2023). Bundesamt für Gesundheit (BAG), Bern: Faktenblatt.
  • WHO (2023). Heated tobacco products: Summary of research and evidence of health impacts. Genf: Bericht (englisch).

Weiterführende Informationen

  • Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Heated Tobacco Products (englisch)
  • Kuendig, H. et al. (2017). Cigarette électronique et autres produits du tabac de nouvelle génération en Suisse en 2016 – Analyse des données du Monitorage suisse des addictions. Sucht Schweiz, Lausanne: Bericht (französisch mit deutscher Zusammenfassung). 

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Zuletzt aktualisiert

11.07.2024