Im Jahr 2022 wiesen 6,6% der Schweizer Bevölkerung im Laufe ihres Lebens ein risikoreiches oder problematisches Geldspielverhalten auf. Männer (9,0%) sind stärker betroffen als Frauen (4,2%). Trotz ihres jungen Alters weisen Personen im Alter von 20 bis 24 Jahren (9,2 %) eine höhere Lebenszeitprävalenz auf als die Altersgruppe der 65-Jährigen und Älteren (5,7 %). Dieser Unterschied ist nur bei Männern sichtbar.

Im Jahr 2022 geben 36,2 % der Bevölkerung an, nie Geldspiele gespielt zu haben, 57,2 % zeigen ein risikoarmes Geldspielverhalten, 5,8 % zeigen ein risikoreiches und 0,8 % ein problematisches Geldspielverhalten.

Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

In der Schweiz werden verschiedene Formen des Geldspiels, beispielsweise Spiele an Geldspielautomaten, Pokerpartien, Sportwetten oder Lotteriespiele häufig genutzt. Neben Personen, die über einen risikoarmen oder moderat risikoreichen Umgang mit dem Geldspiel verfügen, gibt es problematisch Spielende. Betroffene, welche die Kontrolle über ihr Spielverhalten verlieren, orientieren oft ihren gesamten Alltag am Geldspiel. Dieses Verhalten kann gravierende Folgen für das familiäre und berufliche Umfeld haben. Häufig entstehen finanzielle Probleme im Zusammenhang mit der Spielsucht. Typische Eigenschaften von problematisch Spielenden sind der Verlust des Realitätsbezuges und die Verleugnung von Problemen. Der Schutz der Spielenden vor den sozial schädlichen Auswirkungen des Spielbetriebs ist ein zentrales Anliegen, das im Geldspielgesetz verankert ist (Infodrog, 2024).

Der Indikator gibt einen Hinweis auf die Belastung der Population durch das problematische Geldspielverhalten und hilft, präventive Massnahmen und Interventionen zu planen.

Definition

Dieser Indikator wurde auf Basis der Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB, n2022 ≈ 22 000) berechnet und wird alle fünf Jahre aktualisiert.

Er gibt den Anteil der 15-jährigen und älteren, in einem Privathaushalt lebenden Bevölkerung an, der im Laufe des Lebens ein risikoreiches oder problematisches Geldspielverhalten hatte. Er zeigt zudem den Anteil der risikoreich oder problematisch Spielenden im Vergleich zum Anteil, der risikoarm oder niemals im Leben spielt.

Der Indikator beruht auf den folgenden vier Fragen zum Geldspiel aus der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB): 

Vollständige Definition anzeigen

Quelle

Referenz

  • Infodrog: Geldspiel (Abgerufen am 29.05.2024)

Weiterführende Informationen

  • Bundesgesetz über Geldspiele: Geldspielgesetz (BGS)
  • Haug, S. et al. (2015). Auswahl und Empfehlung von Items zur Befragung des Bundesamts für Statistik zum Thema Geldglücksspiele im Jahr 2017. ISGF, Zürich.
  • Notari, L. et al. (2022). Glücks- und Geldspielnutzung, Videospiel, Sexualverhalten, Kaufverhalten, soziale Medien und Internet: Suchtverhalten ohne Substanz? Auslegeordnung zu wissenschaftlichen Evidenzen, Terminologie, Messskalen und Prävalenzen. Forschungsbericht. Sucht Schweiz, GREA, Lausanne: Bericht.
  • Wenger, A. et al. (2024). Geldspiel: Verhalten und Problematik in der Schweiz im Jahr 2022. Schlussbericht. ISGF, Zürich: Studie.
  • Zentrum für Spielsucht und andere Verhaltenssüchte: Webseite

Medienauskünfte

Bundesamt für Gesundheit BAG
Tel. +41 58 462 95 05
media@bag.admin.ch

Auskunft

Tel. +41 58 463 60 45
obsan@bfs.admin.ch
https://www.obsan.ch/de/kontakt

Zuletzt aktualisiert

28.03.2025