In der Schweiz sterben jeden Tag zwei bis drei Menschen durch Suizid (ohne Fälle von Suizidhilfe). Suizide stehen häufig mit psychischen Krankheiten in Verbindung (z.B. Depression oder Alkoholkrankheit). Sie erfolgen oft in einem psychischen Ausnahmezustand, in welchem die Fähigkeit, mit belastenden Situationen umzugehen, eingeschränkt ist (WHO, 2019). Suizide gehören nach Krebs- und Kreislauferkrankungen zu den häufigsten Gründen für frühzeitige Sterblichkeit (gemessen in verlorenen potenziellen Lebensjahren). Ausserdem haben sie beträchtliche Folgen für Angehörige und Nahestehende.
Gemäss den medizin-ethischen Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) zählen zur Suizidhilfe (assistierter Suizid, Beihilfe zu Suizid) «Handlungen, die in der Absicht erfolgen, einer urteilsfähigen Person die Durchführung des Suizids zu ermöglichen, insbesondere die Verschreibung oder Aushändigung eines Medikamentes zum Zweck der Selbsttötung» (SAMW, 2018, S. 26). Suizidhilfe erfolgt häufig aufgrund von chronischen körperlichen Erkrankungen, die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten. Beispiele hierfür sind Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krankheiten des Nervensystems (BFS, 2020).
Adressen für Betroffene, Angehörige, Hilfesuchende (Webseite Netzwerk Psychische Gesundheit)
Standardisierte Suizidrate (Todesursachen nach ICD-10 Codes X60 bis X84) pro 100 000 Einwohner/innen.
Die Sterbehilferate ist nach ICD-10 Code X618 definiert.
Die hier dargestellten Ergebnisse basieren auf der Todesursachenstatistik des BFS, berücksichtigt werden Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Daten der Todesursachenstatistik stehen für das Jahr 2020 voraussichtlich im August 2022 zur Verfügung.
Die standardisierte Rate wurde anhand der direkten Methode wie folgt berechnet:
Nij: Zahl der Personen in der Altersgruppe i und Geschlecht j in der Standardbevölkerung
rij: Alters- und geschlechtsspezifische Rate
Als Standardbevölkerung wurde die europäischen Standardpopulation 2010 (Eurostat, 2013) verwendet.
Das Vertrauensintervall ist ein Mass für die Präzision der Schätzung. Es definiert Grenzen, innerhalb derer der Wert mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% zu finden ist. Der Standardfehler und die 95% Konfidenzintervalle wurden basierend auf einer Gamma-Approximation der Varianz der Rate berechnet (Tiwari et al., 2006).
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