Im Jahr 2022 sind sich 75% der Bevölkerung in der Schweiz bewusst, dass der Tabakkonsum die wichtigste Ursache für vorzeitige, vermeidbare Todesfälle in der Schweiz ist. Jedoch denkt die Hälfte der Bevölkerung (50%), dass sich das Gesundheitsrisiko halbiert, wenn der Tabakkonsum halbiert wird, was falsch ist. Daneben wissen 42%, dass die durchschnittliche Reduktion der Lebenserwartung durch regelmässigen Zigarettenkonsum 10 Jahre beträgt.

Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Tabak ist ein schädigendes Suchtmittel. Seine gesellschaftliche Akzeptanz ist historisch und kulturell bedingt. Das Wissen der Bevölkerung über die Schädlichkeit von Tabakerzeugnissen ist eine Voraussetzung für die Zustimmung zu Präventionsmassnahmen und spielt zudem eine wichtige Rolle beim Entscheid, ob man sich für oder gegen das Rauchen entscheidet. Mit der Entwicklung rauchfreier Produkte stellt sich die Frage nach dem Wissen über diese neuen Produkte.

Definition

Der Indikator zeigt den Wissensstand der Wohnbevölkerung ab 15 Jahren zur Schädlichkeit des Tabakkonsums. 

Die Daten stammen aus einer online Befragung (Omnibus «Gesundheit und Lifestyle») des Bundesamtes für Gesundheit (n2018 ≈ 5600; n2022 ≈ 5400). Die Fragen lauteten: 

Frage 1: «Wie bewerten Sie die folgenden Aussagen?

  • Der Tabakkonsum ist die wichtigste Ursache für vorzeitige, vermeidbare Todesfälle in der Schweiz.
  • Wenn der Tabakkonsum halbiert wird, halbiert sich auch das Gesundheitsrisiko.
  • Eine bis drei Zigaretten pro Tag sind ungesund.
  • Der Konsum von Snus (Mundtabak) führt nicht zu Nikotinabhängigkeit.
  • Das Wasser in der Shisha (Wasserpfeife) filtert die Giftstoffe aus dem Tabakrauch.

Die möglichen Antworten lauteten: «ich stimme zu/ich stimme eher zu/ich stimme eher nicht zu/ich stimme nicht zu».

Frage 2: «Was denken Sie, um wie viele Jahre reduziert der regelmässige Konsum von Zigaretten die Lebenserwartung durchschnittlich?»

Die möglichen Antworten lauteten: 3 Jahre/5 Jahre/10 Jahre/15 Jahre.

Datenbruch zwischen 2018 und 2022: Die Antwort «ich weiss nicht» wurde 2018 direkt als Antwortmöglichkeit vorgeschlagen, 2022 wurde diese Möglichkeit erst gegeben, wenn man die Frage unbeantwortet liess. Ausserdem hat sich die Formulierung der Frage 2 leicht geändert.

Quelle

Weiterführende Informationen

  • Keller R. et al. (2011). Der Tabakkonsum der Schweizer Wohnbevölkerung in den Jahren 2001 bis 2010. Tabakmonitoring – Schweizerische Umfrage zum Tabakkonsum. Psychologisches Institut der Universität Zürich, Sozial- und Gesundheitspsychologie, Zürich: Bericht.
  • Notari L. et al. (2017). Etat des connaissances de la population sur la dangerosité du tabagisme et du tabagisme passif en 2016. Analyse des données du Monitorage suisse des addictions. Sucht Schweiz, Lausanne Bericht (französisch mit deutscher Zusammenfassung).
  • Radtke T. et al. (2011). Passivrauchen in der Schweizer Bevölkerung 2010. Tabakmonitoring – Schweizerische Umfrage zum Tabakkonsum. Psychologisches Institut der Universität Zürich, Sozial- und Gesundheitspsychologie, Zürich: Bericht.

Medienauskünfte

Bundesamt für Gesundheit BAG
Tel. +41 58 462 95 05
media@bag.admin.ch

Auskunft

Tel. +41 58 463 60 45
obsan@bfs.admin.ch
https://www.obsan.ch/de/kontakt

Zuletzt aktualisiert

29.03.2023