Im Jahr 2022 verbringt die Bevölkerung in der Schweiz im Mittel 5,7 Stunden pro Wochentag im Sitzen. 2017 waren es 5,5 Stunden pro Wochentag.
Männer sitzen 2022 durchschnittlich länger (5,9 Stunden/Tag) als Frauen (5,4 Stunden/Tag). Ältere Personen, insbesondere ab 65 Jahren (4,5 Stunden/Tag) verbringen hingegen weniger Zeit im Sitzen als jüngere. Zudem gibt es grosse Unterschiede nach Bildungsniveau: Tertiär ausgebildete Personen sitzen am längsten (6,4 Stunden/Tag), gefolgt von Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II (5,0 Stunden/Tag) und Personen ohne nachobligatorische Ausbildung (4,1 Stunden/Tag). Insgesamt sitzen 19,0% der Bevölkerung mehr als 8,5 Stunden pro Wochentag.
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Sitzende Tätigkeiten sind in der heutigen Zeit weit verbreitet, sei es bei der Arbeit, zu Hause, in der Freizeit oder bei der Fortbewegung mit verschiedenen Verkehrsmitteln. Langandauerndes Sitzen ist mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes sowie mit Herz-Kreislauf-, Krebs- und Gesamtsterblichkeit verbunden. Generell wird empfohlen, langandauerndes Sitzen in jedem Alter zu reduzieren oder immer wieder durch Bewegung zu unterbrechen (BASPO et al., 2022).
Die Verringerung bestimmter Risikofaktoren in den letzten 20 Jahren (Abnahme des Salzkonsums und der sitzenden Lebensweise) hat zum Rückgang der Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen beigetragen. Auch Verbesserungen in der Medizintechnik haben eine wichtige Rolle gespielt und fast so viel wie die Prävention zu den gewonnenen Lebensjahren beigetragen (Vinci et al., 2021). Prävention und Technologie sind somit zwei Schlüsselfaktoren aus Sicht der öffentlichen Gesundheit.
Dieser Indikator wurde auf Basis der Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB, n2022 ≈ 22 000) berechnet und wird alle fünf Jahre aktualisiert.
Er zeigt die durchschnittliche, wochentags im Sitzen verbrachte Zeit der 15-jährigen und älteren, in einem Privathaushalt lebenden Bevölkerung.
Der Indikator beruht auf der Frage: «Jetzt geht es ums Sitzen, zum Beispiel bei der Arbeit, zu Hause, auf dem Weg von einem Ort zum andern oder während der Freizeit, am Tisch, vor dem Fernseher oder beim Lesen. Alles in allem, wieviele Stunden verbringen Sie insgesamt an einem gewöhnlichen Wochentag im Sitzen?»
Die Befragten konnten die durchschnittlich im Sitzen verbrachte Zeit an Wochentagen (Montag bis Freitag) in Stunden angeben.
Datenbruch zwischen 2012 und 2017: Im Jahr 2012 konnten die Befragten die durchschnittlich im Sitzen verbrachte Zeit sowohl in Stunden als auch in Minuten angeben. Zudem wurde die Frageformulierung leicht angepasst und der Erhebungsmodus wechselte von schriftlich (2012) zu telefonisch (ab 2017).
Mit der letzten Aktualisierung wurden die Ergebnisse von 2012 rückwirkend korrigiert, weshalb sie geringfügig von der früheren Version dieses Indikators abweichen.
Eine Erklärung der soziodemographischen Variablen findet sich im Dokument: Definition der Merkmale
Standardisierung: Durch Verschieben des Schalters über der Grafik werden die nach Alter und Geschlecht standardisierten Anteile angezeigt. Mit der Standardisierung werden alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede bei Vergleichen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen (z.B. zwischen Kantonen oder Bildungsniveaus) und im Zeitverlauf ausgeglichen. Mehr Infos unter: Standardisierung – Erklärung und Berechnung
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