Im Jahr 2022 sind insgesamt 7,8% der Schweizer Bevölkerung von problematischem Kaufverhalten betroffen. Junge Frauen unter 35 Jahren kaufen deutlich häufiger problematisch ein als junge Männer unter 35 Jahren. Ab 35 Jahren besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern. Sowohl junge Männer als auch junge Frauen (unter 35 Jahren) zeigen häufiger problematisches Kaufverhalten als Personen ab 35 Jahren.
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Der Kauf von Waren ist notwendig und für viele Menschen eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Kaufverhalten kann jedoch auch problematisch sein, wenn es das Budget ungünstig belastet oder den Alltag zulasten anderer Aufgaben beherrscht. Hinzu kommt, dass die Möglichkeit, Waren einfach online zu kaufen, das Konsumverhalten in der Schweiz verändert hat. Der Indikator zeigt die Verbreitung problematischen Kaufverhaltens unter diesen neuen Umständen. Er dient als Basis für die Einschätzung der Last durch problematisches Kaufverhalten in der Schweiz.
Gemäss zweier früherer Studien lag die Prävalenz problematischen Kaufverhaltens im Jahr 2003 (Maag 2010) sowie im Jahr 2019 (Wenger et al. 2020) bei 4.8 %. Die Daten dieser Studien können aufgrund unterschiedlicher Erhebungsinstrumente und Studiendesigns jedoch nicht direkt miteinander verglichen werden.
Dieser Indikator zeigt den prozentualen Anteil der Personen mit problematischem Kaufverhalten in der Schweiz.
Die Daten stammen aus einer online Befragung (Omnibus «Gesundheit und Lifestyle») des Bundesamtes für Gesundheit (n2022 ≈ 5400).
Zur Abschätzung des problematischen Kaufverhaltens dient die Bergen Shopping Addiction Scale (BSAS; Andreassen et al. 2015). Die Problematik wurde auf Basis der Zustimmung zu sieben Aussagen über das Kaufverhalten ermittelt:
Bundesamt für Gesundheit BAG
Tel. +41 58 462 95 05
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Tel. +41 58 463 60 45
obsan@bfs.admin.ch
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