Von 2015 bis 2017 sind in der Schweiz durchschnittlich knapp 43 400 Personen pro Jahr neu an Krebs erkrankt, das sind 475 Personen pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Zeitverlauf von 1994-96 bis 2015-17 fällt insbesondere beim Bronchien-, Lungen- und Luftröhrenkrebs eine abnehmende Anzahl jährlicher Neuerkrankungen bei Männern (von 85 auf 63 Fälle pro 100 000 Einwohner/innen) und gleichzeitig eine zunehmende Anzahl jährlicher Neuerkrankungen bei Frauen (von 24 auf 39 Fälle pro 100 000 Einwohner/innen) auf. Ein starker Anstieg bei beiden Geschlechtern ist beim Melanom (schwarzer Hautkrebs, von 21 auf 34 Fälle pro 100 000 Einwohner/innen) zu sehen.
Männer sind über den ganzen Zeitraum etwas häufiger neu an Krebs erkrankt als Frauen. Bei den Männern ist Prostatakrebs am häufigsten, gefolgt von Bronchien-, Lungen- und Luftröhrenkrebs sowie Dickdarmkrebs. Bei den Frauen ist es Brustkrebs, gefolgt von Dickdarmkrebs sowie Bronchien-, Lungen- und Luftröhrenkrebs.
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
Krebs stellt mittlerweile die häufigste Todesursache in der Schweiz dar – knapp vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen (BFS). Krebserkrankungen sind ausserdem für die meisten verlorenen potenziellen Lebensjahre in der Schweiz verantwortlich (siehe Indikator «Verlorene Lebensjahre durch NCD»). Mit der demografischen Alterung der Bevölkerung in der Schweiz werden Krebserkrankungen zukünftig ein noch wichtigeres Thema werden, denn für die meisten Krebsarten steigt das Erkrankungsrisiko mit dem Lebensalter an. Zu den häufigsten Krebsarten gehören Brustkrebs, Prostatakrebs, Dickdarmkrebs, Melanome (schwarzer Hautkrebs) und Bronchien-, Lungen- und Luftröhrenkrebs. Ein bedeutender Risikofaktor für Melanome ist die ultraviolette Strahlung der Sonne oder von Lampen, zum Beispiel im Solarium. Bei den anderen vier Krebsarten spielen die Risikofaktoren Ernährung, Bewegung, Alkohol und Tabak eine wichtige Rolle.
Um die Wirkung von Massnahmen im Bereich der Prävention oder Behandlung von Krebs-Erkrankungen zeigen zu können, ist eine Darstellung der wichtigsten Krebserkrankungen von grosser Relevanz.
Die Schweizer Krebsdaten werden von der Stiftung NICER (Nationales Institut für Krebsepidemiologie und -registrierung) und den Krebsregistern in den Kantonen zur Verfügung gestellt. Nach Inkrafttreten des Krebsregistrierungsgesetzes (KRG – SR 818.33) – ab den Daten 2016 – hat diese Aufgabe die Nationale Krebsregistrierungsstelle (NKRS) übernommen, die durch die Stiftung NICER betrieben wird. Der Indikator wird alle drei Jahre aktualisiert.
Dieser Indikator zeigt als Rate die Anzahl Neuerkrankungen an Krebs pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Jahr (genauer: den jährlichen Durchschnitt über jeweils drei Jahre) sowie die Verteilung der Krebsarten in Prozent. In der Epidemiologie wird für die Anzahl Neuerkrankungen, die innerhalb einer festgelegten Bevölkerungsgruppe in einem bestimmten Zeitraum auftreten, der Begriff Inzidenz verwendet. Die Daten nach Kanton und Geschlecht sind gemäss der Europäischen Standardbevölkerung 1976 altersstandardisiert, bei den Daten nach Alter und Geschlecht handelt es sich um die rohen Raten.
Die Krebstypen wurden anhand ihrer ICD-10-Codes bestimmt:
Es gibt mehrere Ursachen für räumlich-zeitliche Differenzen zwischen kantonalen Krebsinzidenzraten (Umweltfaktoren, diagnostische Faktoren, Datenverfügbarkeit etc.). Die dargestellten Inzidenzraten müssen daher mit Vorsicht interpretiert werden. Mit dem Krebsregistrierungsgesetz vom 18. März 2016 wurde eine gesamtschweizerisch vereinheitlichte Krebsregistrierung geschaffen, was die Vergleichbarkeit der Daten zur Krebsbelastung in allen Kantonen weiter verbessert.
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