In der Schweiz haben die jährlichen Abwesenheiten der Arbeitnehmenden wegen Krankheit oder Unfall zwischen 2010 und 2023 von 44,3 auf 54,6 Stunden zugenommen. Einen starken Anstieg gab es im Jahr 2022 (65,5 Std), welcher unter anderem mit der COVID-19-Pandemie in Verbindung stehen könnte.
Sowohl bei den Vollzeit- als auch Teilzeitpensen verzeichnen Frauen (Vollzeit: 72,6 Std; Teilzeit: 42,6 Std) 2023 eine höhere jährliche Dauer der Absenzen als Männer (Vollzeit: 59,5 Std; Teilzeit: 39,3 Std).
Die Absenzen am Arbeitsplatz können verschiedene Ursachen haben. Die vorliegenden Daten erlauben nicht, zwischen Absenzen wegen Krankheit oder Unfall zu differenzieren. Zudem lässt sich weder das durchschnittliche Alter noch die Art der Tätigkeit beschreiben.
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Krankheits- und unfallbedingte Arbeitsabwesenheiten informieren über die Einbusse an Produktivität in einer Gesellschaft und ihre volkswirtschaftlichen Kosten. Absenzen können auch auf negative Gesundheitsfolgen der Arbeit hinweisen.
Die NCD-Strategie der Schweiz will die «Erhaltung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Teilhabe der Bevölkerung in Wirtschaft und Gesellschaft» fördern. Der Umfang krankheitsbedingter Arbeitsabsenzen ist ein Indikator im Hinblick auf dieses Ziel.
Dieser Indikator zeigt die jährlichen krankheits- und unfallbedingten Arbeitsabwesenheiten der Arbeitnehmenden pro Arbeitsstelle in Stunden.
Absenzen entsprechen dem Zeitraum, während dem eine Person normalerweise am Arbeitsplatz hätte sein müssen, es jedoch nicht war.
Der Indikator wird aus der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) des Bundesamtes für Statistik (BFS) erstellt. Diese Synthesestatistik bezieht die Angaben aus verschiedenen anderen Quellen, vor allem aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) des BFS. Aus der SAKE stammen auch die Fragen zur Absenz wegen Krankheit oder Unfall (in Halbtagen oder Tagen, bezogen auf die vier Wochen vor der Befragung). SAKE ist eine Befragung der Wohnbevölkerung ab 15 Jahren anhand einer repräsentativen Stichprobe mit jährlich rund 120 000 Interviews.
Mit der neusten Aktualisierung wurden die Daten rückwirkend korrigiert. Deshalb weichen die Resultate im Vergleich zur früheren Version dieses Indikators leicht ab.
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