In der Schweiz ist der Anteil der Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren, der in den letzten 12 Monaten mindestens eine illegale Substanz (ohne Cannabis) konsumiert hat, innert 20 Jahren von 0,5% im Jahr 2002 auf 1,9% im Jahr 2022 angestiegen. Entsprechend ist auch der Anteil der Personen angestiegen, die bereits einmal im Leben mindestens eine illegale Substanz konsumiert haben: von 3,2% im Jahr 2002 auf 8,6% im Jahr 2022. Der Anstieg ist bei beiden Geschlechtern und bei allen Substanzen (ausser Heroin) ersichtlich. 

Der Anteil der Männer am Konsum illegaler Substanzen ist im gesamten Zeitverlauf deutlich höher als der Anteil der Frauen (2022: 2,6% vs. 1,2%).

Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Der Konsum von illegalen Substanzen birgt verschiedene Risiken. Beispielsweise kann er sich auf die physische und psychische Gesundheit auswirken und risikoreiches Verhalten begünstigen. Einige illegale Substanzen bergen auch ein erhebliches Abhängigkeitspotential. Neben den negativen Auswirkungen auf die Konsumentinnen und Konsumenten selbst ergeben sich häufig schwere Belastungen für nahe Angehörige von Konsumierenden. Der Indikator gibt Hinweise zur Verbreitung des Konsums illegaler Substanzen in der Bevölkerung und zu den gefährdeten Gruppen.

Definition

Dieser Indikator wurde auf Basis der Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB, n2022  ≈ 22 000) berechnet und wird alle fünf Jahre aktualisiert.

Er zeigt entsprechend der gewählten Auswahlkategorie den Anteil der 15- bis 64-jährigen, in einem Privathaushalt lebenden Schweizer Bevölkerung, der in den vorangehenden 12 Monaten beziehungsweise mindestens einmal im Leben mindestens eine illegale Substanz, Kokain, Ecstasy, Heroin oder andere Substanzen (z.B. Speed, Amphetamin, LSD oder halluzinogene Pilze) genommen haben. Der Konsum von Cannabis wird in diesem Indikator nicht berücksichtigt, sondern im Indikator «Cannabiskonsum (Alter: 15–64)» gezeigt. 

Der Indikator beruht auf einer Kombination von Fragen zum Drogenkonsum. Nach dem Konsum der einzelnen Substanzen Kokain, Ecstasy und Heroin wurde explizit gefragt. Die Frage nach der Einnahme von anderen Drogen wurde allgemein gestellt und mit den Beispielen Speed, LSD, Amphetamin und halluzinogene Pilze ergänzt.

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Quelle

Referenz

  • Laubereau, B. et al. (2014): Möglichkeiten und Grenzen einer evidenzbasierten Beurteilung des illegalen Drogenkonsums in der Schweiz. Interface, Luzern: Studie

Weiterführende Informationen

Medienauskünfte

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Tel. +41 58 462 95 05
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Auskunft

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Zuletzt aktualisiert

17.07.2024