Im Jahr 2022 geben 14,7% der Schweizer Bevölkerung an, im Vorjahr mindestens einmal pro Monat grössere Mengen Alkohol bei einer Gelegenheit getrunken zu haben (Binge drinking), 10,7% der Frauen und 18,9% der Männer. Im Jahr 2017 lag dieser Anteil bei total 15,9%.
Das Verhalten des Binge drinkings wird öfter von jüngeren Menschen gezeigt, mit einem Maximum in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen (2022: 29,9%). Personen mit einem obligatorischen Schulabschluss (5,3%) trinken weniger häufig grössere Mengen Alkohol bei einer Gelegenheit als Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II (12,7%) oder auf Tertiärstufe (15,7%).
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Der Konsum grösserer Mengen Alkohol bei einer Gelegenheit (episodisch risikoreicher Alkoholkonsum, sogenanntes Rauschtrinken oder «Binge drinking») ist aus gesundheitlicher Sicht problematisch. Im Jahr 2018 berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Alkohol zu mehr als 200 Krankheiten und verletzungsbedingten Gesundheitszuständen beiträgt, darunter Lebererkrankungen, Verkehrsunfälle, Gewalt, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Selbstmorde, Tuberkulose und HIV/AIDS (WHO, 2018). Bei moderatem Alkoholkonsum mit Rauschtrinken ist zudem das Risiko für koronare Herzkrankheiten erhöht im Vergleich zu moderatem Alkoholkonsum ohne Rauschtrinken (Leong et al., 2014; Roerecke et al., 2014).
Dieser Indikator wurde auf Basis der Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB, n2022 ≈ 22 000) berechnet und wird alle fünf Jahre aktualisiert.
Er gibt den Anteil der 15-jährigen und älteren, in einem Privathaushalt lebenden Bevölkerung an, der in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal pro Monat vier (Frauen), bzw. fünf (Männer) Standardgläser eines alkoholischen Getränks bei einer Gelegenheit konsumiert hat. Ein Standardglas (= ein Glas Bier/Wein etc.) entspricht zehn bis zwölf Gramm reinem Alkohol.
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