Weite Teile der Schweizer Bevölkerung haben Kenntnis der wichtigsten gesundheitlichen Risiken des Alkoholkonsums. 2022 bejahen 97% die Aussage, dass Alkoholkonsum während der Schwangerschaft dem ungeborenen Kind schaden kann. Hohe Zustimmungswerte erhielten auch die Aussagen, dass Alkoholkonsum Auswirkungen auf Gewalt haben kann (94%) und dass ab 2 Gläsern Alkohol die negativen Auswirkungen beim Auto- und Motorradfahren stark ansteigen (93%). Im Gegensatz dazu erhielt die Aussage, dass man bereits bei einem Glas täglich langandauernde Krankheiten riskieren kann, die tiefsten Zustimmungswerte (57%). Erfragt wurde zudem auf welche Krankheiten der Alkoholkonsum Auswirkungen haben kann: Krebserkrankungen erhalten die niedrigsten Zustimmungswerte.
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Übermässiger Alkoholkonsum ist Mitursache für viele Krankheiten und erhöht das Unfall- und Gewaltrisiko. Dies betrifft nicht nur die Person selber, sondern auch deren Umfeld und generiert Kosten für die Gesellschaft. Das Wissen der Bevölkerung über mögliche schädliche Auswirkungen des Konsums ist Teil der Gesundheitskompetenz. Die Abschätzung des Wissensstandes in der Bevölkerung kann möglichen Aufklärungsbedarf identifizieren.
Der Indikator zeigt das Wissen über die gesundheitlichen Risiken des Alkoholkonsums bei der Wohnbevölkerung ab 15 Jahren.
Die Daten stammen aus einer online Befragung (Omnibus «Gesundheit und Lifestyle») des Bundesamtes für Gesundheit (n2018 ≈ 5600; n2022 ≈ 5400). Die konkreten Fragen sind direkt in den Grafiken (oben) aufgeführt. Im Fragebogen wurde angegeben, dass ein Glas Alkohol etwa eine Stange Bier, ein Glas Wein oder ein Glas Schnaps, Whisky oder Cognac ist.
Datenbruch zwischen 2018 und 2022: Die Antwort «ich weiss nicht» wurde 2018 direkt als Antwortmöglichkeit vorgeschlagen, 2022 wurde diese Möglichkeit erst gegeben, wenn man die Frage unbeantwortet liess. Zudem wurde die Aussage «Bereits bei einem Alkoholkonsum von einem Glas täglich riskiert man Krankheiten, die länger andauern.» mit dem Fragebogen 2022 umformuliert. 2018 lautete sie: «Bereits bei einem Glas täglich kann man über einen längeren Zeitraum bestimmte Krankheiten erleiden.»
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