Das Schweizer Bildungssystem ermöglicht den Absolventinnen und Absolventen aller Bildungsstufen vielfältige Berufsperspektiven und Bildungswege. Die Eintritte in die Tertiärstufe werden nach vorangehendem Abschluss aufgeschlüsselt. Damit werden die wichtigsten Zubringer für die Tertiärstufe Pflege hervorgehoben. Die Beschreibung der Bildungswege der Absolventinnen und Absolventen der Sekundarstufe II zeigt als ergänzende Perspektive die vertikale Mobilität auf. Beide Indikatoren unterstützen die Steuerung der Ausbildung im Pflege- und Betreuungsbereich.
Die Ergebnisse widerspiegeln die Struktur der Pflegeausbildung auf der Tertiärstufe. In der Deutschschweiz und in der rätoromanischen Schweiz erfolgt die Ausbildung vorwiegend an Höheren Fachschulen (HF), während in der Westschweiz die Fachhochschulen (FH) dominieren. Im Kanton Tessin gibt es sowohl eine HF als auch eine FH, wobei die HF mehr Studierende zählt.
Definition
Die verwendeten Daten stammen aus dem BFS-Programm «Längsschnittanalysen im Bildungsbereich» (LABB). Mittels eines eindeutigen Identifikators kann der gesamte Bildungsverlauf einer Person mitverfolgt und in Längsschnittanalysen abgebildet werden.
Die Darstellung der Bildungsübergänge erlaubt keine Aussagen über die ausgeübte berufliche Tätigkeit. So ist beispielsweise nicht ersichtlich, ob Fachpersonen Gesundheit, die keine Ausbildung auf der Tertiärstufe begonnen haben, noch immer in ihrer angestammten Funktion tätig sind oder ob sie überhaupt noch erwerbstätig sind. Eine Studie bei den im Jahr 2012 diplomierten Fachpersonen Gesundheit zeigte, dass fünf Jahre nach dem Abschluss 15% die Branche gewechselt haben und 5% weder erwerbstätig noch in Ausbildung sind (Trede et al. 2017).
Quelle
- Bundesamt für Statistik (BFS): Längsschnittanalysen im Bildungsbereich (LABB)
Referenz
- Trede, I., Grønning, M., Pregaldini, D., Kriesi, I., Schweri, J. & Baumeler, C. (2017). Fachfrau/Fachmann Gesundheit – oder Zwischenstopp? Neue Resultate zu den Berufs- und Bildungsverläufen der Lehrabsolventinnen und -absolventen. Zollikofen, Bern: Eidgenössisches Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB und OdASanté.
