Die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen im Bereich Pflege und Betreuung gibt Aufschluss über das Ausmass des Personalmangels. Ein Anstieg der ausgeschriebenen Stellen kann beispielsweise auf eine höhere Anzahl von Pensionierungen oder Kündigungen zurückzuführen sein. Er kann auch durch einen höheren Pflegebedarf erklärt werden. Wenn Stellen nicht besetzt werden können, besteht die Gefahr, dass die Arbeit auf das vorhandene Personal überwälzt wird. Die daraus resultierende Überlastung kann die Qualität der Versorgung beeinträchtigen.

Bei Rekrutierungsschwierigkeiten können Arbeitgeber auf Personaldienstleister zurückgreifen, sei es im Bereich der Temporärarbeit oder der Personalvermittlung. Allerdings können diese Agenturen mit ihren zum Teil flexibleren und attraktiveren Arbeitsbedingungen in Konkurrenz zu den Gesundheitsinstitutionen treten. Denkbar ist auch, dass Arbeitgeber auf eine Stellenausschreibung verzichten, weil sie davon ausgehen, keine qualifizierten Bewerbungen zu erhalten.

Dieser Indikator zeigt die online ausgeschriebenen Stellen für Pflege- und Betreuungsberufe mit Arbeitsort in der Schweiz. Dargestellt wird einerseits der Bestand an ausgeschriebenen Stellen an einem Stichtag und andererseits die Anzahl neu ausgeschriebener Stellen während eines bestimmten Zeitraums. Beide Perspektiven ergänzen sich, um die Dynamik des Arbeitsmarktes abzubilden.

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Definition

Dieser Indikator erfasst die im Internet ausgeschriebenen Stellen für Pflege- und Betreuungsberufe mit Arbeitsort in der Schweiz.

Im ersten Teil des Indikators wird der Bestand an ausgeschriebenen Stellen an einem Stichtag dargestellt. Als Stichtag dient jeweils die Quartalsmitte (15. Februar, 15. Mai, 15. August und 15. November). Um saisonale Schwankungen auszublenden, wird für jedes Jahr zusätzlich der Durchschnitt dieser vier Stichtage ausgewiesen. Zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit der Daten über die Zeit wird für jedes Inserat eine maximale Aufschaltdauer von 90 Tagen definiert.

Der zweite Teil des Indikators zeigt die neu ausgeschriebenen Stellen pro Quartal. Mit dem Ziel, saisonale Schwankungen auszublenden, wird auch hier zusätzlich die Summe dieser vier Werte für jedes Jahr ausgewiesen.

Die in den Inseraten aufgeführten Berufe werden in fünf Berufsgruppen eingeteilt:

Pflegefachpersonal Tertiärstufe:
- Pflegefachmann/-frau
- Pflegefachmann/-frau Anästhesie
- Pflegefachmann/-frau Chirurgie
- Pflegefachmann/-frau Intensivpflege
- Pflegefachmann/-frau Notfall
- Fachkrankenpfleger/-in Klinische Geriatrie
- Fachkrankenpfleger/-in Nephrologie
- Fachkrankenpfleger/-in Onkologie
- Fachkrankenpfleger/-in Palliativ- und Hospizpflege
- Fachkrankenpfleger/-in Rehabilitation und Langzeitpflege
- Psychiatriepfleger/-in
- Teamleiter/-in Pflege
- Leiter/-in Pflegedienst
Diese Liste entspricht der vom Unternehmen x28 verwendeten Taxonomie. Inserate für andere Pflegeberufe auf Tertiärstufe, die hier nicht aufgeführt sind, werden ebenfalls dieser Kategorie zugeordnet (z.B. Fachmann/-frau Langzeitpflege und -betreuung BP oder Experte/Expertin Intensivpflege NDS).

Fachmann/-frau Gesundheit (EFZ)

Fachmann/-frau Betreuung (EFZ)

Pflege- und Betreuungspersonal Sek. II (EBA):
- Pflegeassistent/-in
- Assistent/-in Gesundheit und Soziales

Pflegehelfer und -helferinnen:
- Pflegehelfer/-in
- Nachtwache Krankenhaus

Werden in einem Inserat mehrere Berufe genannt (z.B. «Pflegefachperson/Pflegeassistenz»), wird das Inserat mehrfach gezählt, d.h. es wird davon ausgegangen, dass mehrere Personen rekrutiert werden. Der Indikator stellt somit eine Maximalschätzung der Zahl der ausgeschriebenen Stellen dar.

Der Indikator umfasst alle ausgeschriebenen Stellen, unabhängig von der Branche des ausschreibenden Unternehmens. Eine Unterscheidung zwischen Ausschreibungen von Institutionen des Gesundheitswesens (Spitäler und Kliniken, Alters- und Pflegeheime und Spitex) und Ausschreibungen von anderen Unternehmen ist derzeit nicht möglich. Einzig die Stelleninserate von Personaldienstleistern werden separat ausgewiesen.

Quelle

Zuletzt aktualisiert

01.07.2024