Soziale Kontakte zu haben und sich mit anderen Menschen verbunden und von ihnen unterstützt zu fühlen, ist zentral für das Wohlbefinden und die Gesundheit, sowohl psychisch als auch körperlich. Soziale Ressourcen wie beispielsweise die soziale Unterstützung haben eine erhebliche Wirkung auf Mortalität respektive Lebenserwartung wie auch auf Krankheitsrisiken, Genesungschancen und Genesungsdauer (Bachmann, 2014). Dieser Indikator zeigt den Anteil der Personen, die in ihrem Leben eine starke soziale Unterstützung erfahren.

Definition

Dieser Indikator basiert auf der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB). Er gibt den Anteil der 15-jährigen und älteren, in einem Privathaushalt lebenden Bevölkerung an, der in seinem Leben starke soziale Unterstützung erfährt.

Der Indikator basiert auf der sogenannten «Oslo-Skala» (Brevik & Dalgard, 1996; Dalgard et al., 1995) und besteht aus drei Fragen:

  • «Wie viele Menschen stehen Ihnen so nahe, dass Sie sich auf sie verlassen können, wenn Sie ein ernstes persönliches Problem haben?»
    Antwortmöglichkeiten: «0 / 1–2 / 3–5 / 6 oder mehr»
  • Wie viel Interesse und Anteilnahme zeigen andere Menschen an dem, was Sie machen?»
    Antwortmöglichkeiten: «viel / ziemlich viel / weder viel noch wenig / wenig / kein Interesse»
  • «Wie einfach wäre es für Sie, Hilfe von Nachbarn zu bekommen, wenn Sie diese benötigen?»
    Antwortmöglichkeiten: «sehr leicht / leicht / möglich / schwierig / sehr schwierig»

Die Oslo-Skala liefert Werte zwischen 3 und 14. Je höher der Wert, desto stärker ist die wahrgenommene soziale Unterstützung: Werte von 3 bis 8 entsprechen einer geringen sozialen Unterstützung, Werte von 9 bis 11 einer mittleren und Werte ab 12 einer starken sozialen Unterstützung (BFS, 2019). Der Indikator veranschaulicht den Anteil an Personen mit einer starken sozialen Unterstützung, d. h. mit einem Wert von 12 oder mehr.

Da eine der drei Fragen in der SGB 2017 geändert wurde, ist ein Vergleich mit früheren Daten nicht angezeigt.

Daten

Die SGB ist eine Befragung zu Gesundheitsthemen bei Personen ab 15 Jahren, die in einem Privathaushalt leben. Die Daten werden alle fünf Jahre vom Bundesamt für Statistik (BFS) erhoben. Im Jahr 2022 wurden rund 22 000 Personen in der ganzen Schweiz befragt. Kantonale Werte werden nur für jene Kantone gezeigt, die ihre Stichprobe aufgestockt haben und über repräsentative Daten für ihre Bevölkerung verfügen.

Eine Erklärung der soziodemografischen Variablen findet sich im Dokument: Definition der Merkmale

Standardisierung

Durch das Verschieben des Schalters über der Grafik werden die nach Alter und Geschlecht standardisierten Anteile angezeigt. Mit Hilfe der Standardisierung werden alters- und geschlechterspezifische Unterschiede bei Vergleichen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen (z. B. zwischen Kantonen oder Bildungsniveaus) und im Zeitverlauf ausgeglichen. Mehr Infos unter: Standardisierung – Erklärung und Berechnung

Quelle

Referenzen

  • Bachmann, N. (2014). Soziale Ressourcen als Gesundheitsschutz: Wirkungsweise und Verbreitung in der Schweizer Bevölkerung und in Europa. Schweizerisches Gesundheitsobservatorium: Neuchâtel.
  • BFS (2020). Schweizerische Gesundheitsbefragung Dokumentation der Indizes von 1992 bis 2017. Bundesamt für Statistik (BFS), Neuchâtel: Bericht
  • Brevik, J.I. & Dalgard, O.S. (1996). The Health Profile Inventory. The European Opinion Research Group, Oslo.
  • Dalgard OS, Bjørk S, Tambs K (1995) Social support, negative life events and mental health. The British Journal of Psychiatry ,166(1): 29–34

Auskunft

Tel. +41 58 463 60 45
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Zuletzt aktualisiert

06.08.2024