Im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit können vorhandene psychische Belastungen und Störungen (defizitorientierter Ansatz) oder aber auch positive Aspekte wie z.B. Lebensqualität oder Energie und Vitalität (ressourcenorientierter Ansatz) untersucht werden. Die Messung des Gefühls, (keine) Energie zu haben und sich (nicht) vital zu fühlen, hängt beim vorliegenden Indikator nicht nur von physiologischen Zuständen wie beispielsweise Müdigkeit oder somatischer Erkrankung ab, sondern auch psychologische Faktoren wie Begeisterungsfähigkeit oder die allgemeine Gemütsverfassung nehmen Einfluss (Ryan & Frederick, 1997). Der Indikator zeigt den Anteil der Bevölkerung, die sich ein hohes Energie- und Vitalitätsniveau zuschreibt.

Definition

Dieser Indikator basiert auf der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB). Er gibt den Anteil der 15-jährigen und älteren, in einem Privathaushalt lebenden Bevölkerung an, der in den vier Wochen vor der Befragung ein hohes Energie- und Vitalitätsniveau hatte.

Der Indikator basiert auf dem Energie- und Vitalitäts-Index (EVI), einer Subskala des SF-36-Fragebogens (Ware, 1992), und besteht aus vier Fragen:

«Wie haben Sie sich in den letzten 4 Wochen gefühlt?

  • Voller Leben
  • Voller Energie
  • Erschöpft
  • Müde»

Antwortmöglichkeiten: «immer / meistens / manchmal / selten / nie».

Der EVI liefert Werte zwischen 0 und 100. Werte von 0 bis 62 entsprechen einem tiefen, Werte von 63 bis 70 einem mittleren und Werte ab 71 einem hohen Energie- und Vitalitätsniveau (BFS, 2019).

Der Indikator zeigt den Anteil an Personen mit einem hohen Energie- und Vitalitätsniveau, d. h. mit einem Wert von 71 oder höher.

Daten

Die SGB ist eine Befragung zu Gesundheitsthemen bei Personen ab 15 Jahren, die in einem Privathaushalt leben. Die Daten werden alle fünf Jahre vom Bundesamt für Statistik (BFS) erhoben. Im Jahr 2022 wurden rund 22 000 Personen in der ganzen Schweiz befragt. Kantonale Werte werden nur für jene Kantone gezeigt, die ihre Stichprobe aufgestockt haben und über repräsentative Daten für ihre Bevölkerung verfügen.

Eine Erklärung der soziodemografischen Variablen findet sich im Dokument: Definition der Merkmale

Standardisierung

Durch das Verschieben des Schalters über der Grafik werden die nach Alter und Geschlecht standardisierten Anteile angezeigt. Mit Hilfe der Standardisierung werden alters- und geschlechterspezifische Unterschiede bei Vergleichen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen (z. B. zwischen Kantonen oder Bildungsniveaus) und im Zeitverlauf ausgeglichen. Mehr Infos unter: Standardisierung – Erklärung und Berechnung

Quelle

Referenzen

  • BFS (2020). Schweizerische Gesundheitsbefragung Dokumentation der Indizes von 1992 bis 2017. Bundesamt für Statistik (BFS), Neuchâtel: Bericht
  • Ryan, R.M. & Frederick, C. (1997). On Energy, Personality, and Health: Subjective Vitality as a Dynamic Reflection of Well-Being. Journal of Personality, 65(3): 529-565.
  • Ware, J.E. & Sherbourne, C.D. (1992). The MOS 36-item Short-Form Health Survey (SF-36): I. Conceptual framework and item selection. Medical Care, 30, 473-83.

Auskunft

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Zuletzt aktualisiert

06.08.2024