Die Notfallstationen der Spitäler befinden sich an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Medizin und werden oft als schneller und direkter Zugang zum Gesundheitssystem betrachtet. Angesichts der Problematik von Engpässen und Wartezeiten in Notfallstationen ist die angemessene Inanspruchnahme von Notfalldiensten ein wichtiges Anliegen der Schweizer Kantone.

Dieser Indikator zeigt die durchschnittliche Anzahl der Konsultationen pro Patient/-in sowie den Anteil der Patientinnen und Patienten mit nur einer Konsultation. Ein höherer Anteil an Patientinnen und Patienten mit mehrfachen Notfallkonsultationen deutet darauf hin, dass die Notfallstationen breiter genutzt werden, auch von Patientinnen und Patienten, die möglicherweise eine längerfristige Versorgung benötigen. Ein weiterer Indikator bezieht sich auf die Inanspruchnahmerate von Notfalldiensten.

Definition

Dieser Indikator zeigt zum einen die durchschnittliche Anzahl der Konsultationen pro Patient/-in und zum anderen den Anteil der Patientinnen und Patienten mit nur einer Konsultation. In beiden Fällen wird der Wohnkanton der Patientin/des Patienten als Bezugsgrösse verwendet.

Die Tarifstruktur TARMED dient der Abrechnung ambulanter medizinischer Leistungen. Um die Leistungen in der Notfallaufnahme zu identifizieren, wird die TARMED-Position 35.0610 "Eintrittspauschale anerkannte Notfallaufnahme" als Zähleinheit verwendet. Die Position entspricht der administrativen Aufnahme durch eine anerkannte Notfallaufnahme und schliesst allfällige Wartezeiten mit ein. Sie kann maximal einmal pro Tag verrechnet werden. Diese Leistung gehört zur Gruppe GP-60, d.h. sie ist Spitälern und Spitalärzten/Spitalärztinnen vorbehalten.

Es ist zu beachten, dass in einigen Kantonen der ärztliche Bereitschaftsdienst in die Notfallstationen der Spitäler integriert ist und die entsprechenden Konsultationen über die Position 35.0610 abgerechnet werden.

Auskunft

Tel. +41 58 463 60 45
obsan@bfs.admin.ch
https://www.obsan.ch/de/kontakt

Zuletzt aktualisiert

11.12.2023