In den Jahren 2010/2011 lag der durchschnittliche tägliche Salzkonsum der Frauen in der Schweiz bei 8 Gramm und derjenige der Männer bei 10,8 Gramm. Der Salzkonsum der Bevölkerung ab 15 Jahren lag damit insgesamt deutlich über den international empfohlenen 5 Gramm pro Tag.
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Ein hoher Salzkonsum wird mit überzeugender Evidenz als Risikofaktor bei Herzkreislaufkrankheiten wie Herzinfarkt oder Hirnschlag eingestuft. Die Verringerung bestimmter Risikofaktoren in den letzten 20 Jahren (Abnahme des Salzkonsums und der sitzenden Lebensweise) hat zum Rückgang der Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen beigetragen. Auch Verbesserungen in der Medizintechnik haben eine wichtige Rolle gespielt und fast so viel wie die Prävention zu den gewonnenen Lebensjahren beigetragen (Vinci et al., 2021). Prävention und Technologie sind somit zwei Schlüsselfaktoren aus Sicht der öffentlichen Gesundheit.
Eine Einschränkung des Salzkonsums auf 3 bis 5 Gramm pro Tag kann bei Bevölkerungsgruppen mit Bluthochdruck eine Verminderung des Blutdrucks bewirken. Zudem besteht ein wahrscheinlicher Zusammenhang zwischen einem erhöhten Salzkonsum und dem Risiko, an Magenkrebs zu erkranken. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt daher, den durchschnittlichen Salzkonsum auf Populationsebene auf 5 g pro Kopf und Tag zu senken.
Die Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten in der Schweiz übernimmt diese Empfehlungen und will die Bevölkerung durch Sensibilisierung und Stärkung der Eigenverantwortung zu weniger Salzkonsum bewegen. Zusammen mit der Nahrungsmittelindustrie strebt der Bund eine stufenweise Salzreduktion in verschiedenen Produkten an.
Der Indikator zeigt den durchschnittlichen Salzkonsum pro Tag in Gramm bei Personen ab 15 Jahren.
Der Indikator basiert auf den Daten der Studie von Chappuis et al. (2011). Erhebungen zum Salzkonsum über Befragungen oder Ernährungstagebücher sind aufgrund falscher Angaben oder falscher Nährstofftabellen häufig fehlerhaft. Stattdessen empfehlen internationale Expertengruppen und die WHO den Salzkonsum über Salzausscheidung im Urin anzunähern. Dazu wurde 2010-2011 eine landesweite Erhebung zur Ermittlung der durchschnittlichen Salzzufuhr anhand des 24-Stunden-Sammelurins durchgeführt.
Die Proben wurden in einer Zufallsstichprobe von 1448 Personen ab 15 Jahren aus elf Zentren in neun Kantonen (Basel, Freiburg, Genf, Luzern, St. Gallen, Tessin, Waadt, Wallis, Zürich), welche alle drei Sprachregionen (Französisch, Deutsch und Italienisch) der Schweiz abdecken, erhoben.
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