Im Jahr 2022 leiden in der Schweiz insgesamt 6,8% der Bevölkerung an chronischen Atemwegserkrankungen: 5,4% zeigen asthmatische Beschwerden und 2,0% haben eine chronische Bronchitis, eine symptomatische COPD oder ein Emphysem (ärztlich diagnostiziert).
Asthma tritt bei Frauen (6,1%) häufiger auf als bei Männern (4,7%). Chronische Bronchitis, COPD und Emphysem hingegen kommen bei beiden Geschlechtern gleich häufig vor und nehmen mit dem Alter zu. Bei chronischer Bronchitis, COPD und Emphysem sind zudem grosse Unterschiede nach Bildungsniveau zu sehen: Personen mit einem maximal obligatorischen Schulabschluss (5,1%) sind häufiger betroffen als Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II (2,6%) und Tertiärstufe (1,1%).
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Die beiden häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen sind Asthma und die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD, Chronic Obstructive Pulmonary Disease). Asthma bronchiale beginnt oft schon im Kindesalter und zeichnet sich aus durch Atemnot, oft verbunden mit pfeifender Atmung und Husten. Die Erkrankung ist auf eine Überempfindlichkeit der Atemwege zurückzuführen. COPD ist ein übergeordneter Begriff für Atemwegserkrankungen, die mit Husten, Auswurf und Atemnot einhergehen. Oft führen die chronische Bronchitis und das obstruktive Emphysem zu einer COPD. Betroffen von COPD sind insbesondere Personen, die über längere Zeit geraucht haben, daher wird die Krankheit umgangssprachlich auch «Raucherlunge» genannt (WHO, 2024). Nach Angaben der Lungenliga Schweiz leiden rund 400 000 Personen an einer COPD (Lungenliga Schweiz, 2023).
Dieser Indikator wurde auf Basis der Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB, n2022 ≈ 22 000) berechnet und wird alle fünf Jahre aktualisiert.
Er gibt den Anteil der 15-jährigen und älteren, in einem Privathaushalt lebenden Bevölkerung an, bei dem Asthma oder chronische Bronchitis, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder ein Emphysem diagnostiziert wurde.
Der Indikator beruht auf folgenden Fragen:
Datenbruch zwischen 2012 und 2017: Bis 2012 wurden die Fragen schriftlich erhoben, ab 2017 telefonisch. Im Jahr 2012 wurden die Fragen zudem anders formuliert und COPD wurde nicht berücksichtigt. Ein direkter Vergleich der Datenjahre 2012 und 2017 ist daher nicht möglich.
Eine Erklärung der soziodemographischen Variablen findet sich im Dokument: Definition der Merkmale
Standardisierung: Durch Verschieben des Schalters über der Grafik werden die nach Alter und Geschlecht standardisierten Anteile angezeigt. Mit der Standardisierung werden alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede bei Vergleichen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen (z.B. zwischen Kantonen oder Bildungsniveaus) und im Zeitverlauf ausgeglichen. Mehr Infos unter: Standardisierung – Erklärung und Berechnung
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