In der Schweiz sind 2022 zwei Drittel der Bevölkerung (eher) für ein generelles Werbeverbot für Tabakprodukte (67%). Ebenfalls zwei Drittel (67%) befürworten (eher) ein Verbot des Sponsorings von kulturellen Anlässen und Sportveranstaltungen durch die Tabakindustrie. Am häufigsten wünschen sich die Befragten ein Rauchverbot in Autos, in denen Kinder mitfahren (81%) und auf Kinderspielplätzen (78%). Damit spricht sich eine Mehrheit der Befragten in der Schweiz für die genannten Regulierungen bei Tabak aus.

Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Strukturelle präventive Massnahmen im Bereich Tabak streben Veränderungen von Strukturen an, d.h. Veränderungen bei den Lebens-, Arbeits- und Umweltverhältnissen von Raucherinnen und Rauchern und solchen, die dem Passivrauch ausgesetzt sind. Im Gegensatz dazu steht die Verhaltensprävention, die direkt auf das Verhalten einer Person abzielt. Stukturelle Massnahmen können die Reduktion der Verfügbarkeit von Suchtmitteln betreffen, z.B. über die Einführung von Alterslimiten oder die Bekämpfung des Zigarettenschmuggels. Andererseits können strukturelle Massnahmen die Nachfrage nach Suchtmitteln reduzieren, indem sie auf die Preispolitik oder die Einführung von Werbeverboten abzielen. Strukturelle Massnahmen schliessen auch solche zur Schaffung gesundheitsfördernder Lebensbedingungen wie den Schutz vor Passivrauchen ein. Die Einführung von strukturellen Massnahmen über Gesetze und Regeln ist ein politischer Entscheid, bei dem die Meinung der Bevölkerung zu berücksichtigen ist.

Definition

Der Indikator zeigt den Anteil an Personen, der die erwähnten Massnahmen im Bereich Tabak befürwortet bzw. ablehnt.

Die Daten stammen aus einer online Befragung (Omnibus «Gesundheit und Lifestyle») des Bundesamtes für Gesundheit (n2018 ≈ 5600; n2022 ≈ 5400). Die Fragen im Detail lauteten (die Reihenfolge entspricht derjenigen in der Grafik):

Frage 1: «Inwieweit befürworten Sie die folgenden Massnahmen im Bereich des Tabakverkaufs?

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Quelle

Weiterführende Informationen

  • Krebs H. et al. (2011). Einstellungen der Schweizer Wohnbevölkerung zu Tabakwerbung und Sponsoring (2010). Tabakmonitoring – Schweizerische Umfrage zum Tabakkonsum. Psychologisches Institut der Universität Zürich, Sozial- und Gesundheitspsychologie, Zürich: Bericht.
  • Kuendig, H. et al. (2016). Publicité, prix et mises en garde: opinions et vécus relatifs à des législations sur les produits du tabac en 2015-2016 – Analyse des données du Monitorage suisse des addictions. Sucht Schweiz, Lausanne: Bericht (französisch mit deutscher Zusammenfassung).

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Zuletzt aktualisiert

09.05.2023