Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und sind oft mit grossem Leiden, mit Behinderungen in Alltag, Beziehungen und Beruf sowie mit hohen sozioökonomischen Kosten verbunden. Im Lebensverlauf betreffen sie rund jede dritte Person (Hengartner, 2017). Depressionen verlaufen häufig wiederkehrend oder chronisch und weisen eine hohe Komorbidität mit anderen psychischen und körperlichen Erkrankungen auf. Der Indikator zeigt, wie sich die Befragten hinsichtlich Depressionssymptomen selbst einschätzen. Somit bildet der Indikator keine von Fachpersonen diagnostizierten Depressionen ab.
Dieser Indikator basiert auf der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB). Er gibt den Anteil der 15-jährigen und älteren, in einem Privathaushalt lebenden Bevölkerung an, der in den zwei Wochen vor der Befragung mittelschwere bis schwere Depressionssymptome hatte.
Der Indikator basiert auf dem Index PHQ-9 (Kroenke et al., 2001). Dieser setzt sich aus neun Fragen zusammen:
«Wie oft haben Sie sich im Verlauf der letzten 2 Wochen durch die folgenden Beschwerden beeinträchtigt gefühlt:
Antwortmöglichkeiten: «überhaupt nicht / an einzelnen Tagen / an mehr als der Hälfte der Tage / beinahe jeden Tag»
Der PHQ-9 liefert einen Summenwert zwischen 0 und 27. Werte von 5 bis 9 entsprechen leichten Depressionssymptomen, Werte von 10 bis 14 mittelschweren, Werte von 15 bis 19 eher schweren und Werte von 20 oder mehr schweren Depressionssymptomen (Kroenke et al., 2001; Löwe & Spitzer, 2001). Der Indikator zeigt den Anteil an Personen mit mittelschweren bis schweren Symptomen, d. h. mit einem Wert von 10 oder mehr.
Die SGB ist eine Befragung zu Gesundheitsthemen bei Personen ab 15 Jahren, die in einem Privathaushalt leben. Die Daten werden alle fünf Jahre vom Bundesamt für Statistik (BFS) erhoben. Im Jahr 2022 wurden rund 22 000 Personen in der ganzen Schweiz befragt. Kantonale Werte werden nur für jene Kantone gezeigt, die ihre Stichprobe aufgestockt haben und über repräsentative Daten für ihre Bevölkerung verfügen.
Eine Erklärung der soziodemografischen Variablen findet sich im Dokument: Definition der Merkmale
Durch das Verschieben des Schalters über der Grafik werden die nach Alter und Geschlecht standardisierten Anteile angezeigt. Mit Hilfe der Standardisierung werden alters- und geschlechterspezifische Unterschiede bei Vergleichen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen (z. B. zwischen Kantonen oder Bildungsniveaus) und im Zeitverlauf ausgeglichen. Mehr Infos unter: Standardisierung – Erklärung und Berechnung
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