Im Jahr 2022 geben 20,2% der Bevölkerung in der Schweiz an, jemals eine Herz-Kreislauf-Erkrankung gehabt zu haben. Männer (22,6%) sind häufiger betroffen als Frauen (17,8%) und Personen ohne nachobligatorische Ausbildung (35,4%) häufiger als Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II (25,7%) oder Tertiärstufe (16,1%). 

Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind, neben Krebs, die häufigste Todesursache in der Schweiz (BFS, 2024), verursachen viel Leid und sind mitverantwortlich für hohe Gesundheitskosten. Mit einem gesunden Lebensstil (z. B. Nichtrauchen, gesunde Ernährung, genügend Bewegung) kann die Wahrscheinlichkeit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung gesenkt werden. Da Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit steigendem Alter deutlich häufiger vorkommen, wird in den kommenden Jahren ein Anstieg aufgrund der Zunahme der älteren Bevölkerung in der Schweiz erwartet (WHO, 2021).

Definition

Dieser Indikator wurde auf Basis der Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB, n2022  ≈ 22 000) berechnet und wird alle fünf Jahre aktualisiert.

Er gibt den Anteil der 15-jährigen und älteren, in einem Privathaushalt lebenden Bevölkerung an, der jemals im Leben eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, d. h. einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall hatte (Lebenszeitprävalenz) oder aktuell Medikamente gegen Bluthochdruck oder Herzmedikamente einnimmt.

Der Indikator beruht auf den folgenden Fragen:

  • «Haben Sie in Ihrem Leben jemals eine von den folgenden Krankheiten oder gesundheitlichen Problemen gehabt?
    • Herzinfarkt
    • Schlaganfall (Gehirnblutung, zerebrales Blutgerinnsel)»
  • «Ich lese Ihnen eine Liste von Medikamenten vor. Bitte sagen Sie mir jedes Mal, wie oft Sie das in den letzten 7 Tagen genommen haben.
    • Mittel gegen Bluthochdruck
    • Herzmedikamente»

Berücksichtigt wurden Personen, die mindestens eine der Teilfragen mit «ja» beantwortet oder in den letzten 7 Tagen mindestens eines der aufgeführten Medikamente eingenommen haben. 

Datenbruch zwischen 2017 und 2022: 2022 handelt es sich bei Herzinfarkt und Schlaganfall um die Lebenszeitprävalenz, in den Jahren zuvor um die 12-Monatsprävalenz. Deshalb ist ein direkter Vergleich der beiden Datenjahre nicht möglich. 

Datenbruch zwischen 2012 und 2017: Der Erhebungsmodus wurde geändert (schriftlich, telefonisch) und die Frageformulierung teilweise angepasst. Deshalb ist ein direkter Vergleich der beiden Datenjahre nicht möglich.

Weitere Informationen zu den Fragestellungen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen der Jahre 2012 bis 2022 sind in der Definition des Filters zur Bestimmung nichtübertragbarer Krankheiten (NCD) beschrieben.

Eine Erklärung der soziodemographischen Variablen findet sich im Dokument: Definition der Merkmale

Standardisierung: Durch Verschieben des Schalters über der Grafik werden die nach Alter und Geschlecht standardisierten Anteile angezeigt. Mit der Standardisierung werden alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede bei Vergleichen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen (z.B. zwischen Kantonen oder Bildungsniveaus) und im Zeitverlauf ausgeglichen. Mehr Infos unter: Standardisierung – Erklärung und Berechnung

Quelle

Referenzen

Weiterführende Informationen

Medienauskünfte

Bundesamt für Gesundheit BAG
Tel. +41 58 462 95 05
media@bag.admin.ch

Auskunft

Tel. +41 58 463 60 45
obsan@bfs.admin.ch
https://www.obsan.ch/de/kontakt

Zuletzt aktualisiert

27.11.2024